<149>O mögt ihr stets das Antlitz von mir wenden,
Dem menschlichen Geschlecht zum Glück und Heil!
Wer möcht' es wohl in Wahrheit glaubhaft finden,
Daß wir just darauf unfern Ruhm begründen?
Du siehst, zum Krieg nicht tüchtig noch geboren,
Solch einen Körperteil, und das beweist,
Wie es in blumenreicher Sprache heißt,
Daß du Bellonas Auserwählter seist,
Von Mars zum Lieblingssohn erkoren.
O launenhaftes, närrisches Geschick,
Entscheiden läßt du ihn der Staaten Glück!
Kehrt er im wildesten Getümmel sich
Ganz ungeheißen um und geht zurück,
Dann läßt die Siegesgöttin uns im Stich;
Bellona nützt geschwind den Augenblick,
Um einen Thron zu brechen und zerschmettern,
Der Trotz zu bieten schien den schlimmsten Wettern ...
Ihr Eintagshelden, wandert in die Fern',
Ihr parfümierten und geleckten Herrn!
Begrabt euch denn in eures Hauses Räumen;
Dort mögt ihr von galanten Taten träumen!
Ihr stolzen Pompadour'schen Koryphäen,
Wohlan, laßt eure Siegesbanner wehen —
Nur mög' an andern Orten es geschehen.
Doch soll ich euch, falls ihr den Haß bewahrt,
Mit meinen Neidern stets gepaart
Auf dieser Kampfesftätte wiedersehen,
Erwarte stets ich Gaben gleicher Art.1
Ich seh' euch, ruhmbedeckte Feldherrn, scheiden
Aus diesem Land, wo euch Gefahren drohten,
Von diesen Triften, diesen fetten Weiden —
Mein letztes Lebewohl sei euch entboten.
1 Anmerkung des Königs: „Sie hatten gesagt, daß sie dem König von Preußen Neujahrsgeschenke bescheren wollten.“