<238>Fruchtbarer Autor köstlicher Gerichte,
Noch unerschöpft von hundert Gasterein,
Die Schüsseln, die du fertigst, sind Gedichte
Und stehen jedem andern Koch im Lichte,
Um einzig dir die Palme zu verleihn.
Auch sei versichert, daß die Kochkunst nie
Bei Griechen, Römern oder Orientalen
Zu ähnlicher Vollkommenheit gedieh,
Wie deine nimmermüde Phantasie
Und dein erfindrisch Hirn sie läßt erstrahlen.
Lukull, der Schlemmer Roms, der weltbekannte,
Hat bei den Schmäusen im Apollosaal,
Die Cicero berühmte Wunder nannte,
Was Besseres und Feinres nie gegessen
Als dies Ragout à la Sardanapal,
Dies wahrhaft unerreichte Göttermahl,
Das du mir heut beschert zum Mittagessen.
Wär' Epikur noch einmal zu beleben,
Könnt' eines kühnen Heiligen Bemühn
Ihn einmal noch dem Dasein wiedergeben,
Wie würde da sein Herz für Noel glühn!
Er würde Noel zum Apostel wählen;
Er ist's ja schon; sein Werk weiß jederzeit
Das ganze Schloß mit Wollust zu beseelen;
Weil ihm Verführungskünste niemals fehlen,
Besiegt er glorreich die Enthaltsamkeit.
Ja, stärker als der alte Philosoph
Rückt er der praktischen Bekehrung näher:
Mit Leckerbissen kirrt er meinen Hof
Und wandelt Preußen in Epikuräer.
Die plumpe Lust war in vergangnen Tagen,
Nicht achtend auf der Speisen Duft und Zier,
Zufrieden, vollzustopfen ihren Magen
Zur Stillung ihrer räubrischen Begier.
Von der Verfeinrung unsrer Sinne fern,
Unkundig noch der Würzen unsrer Feste,