<240>Die Speisezettel zu stibitzen braucht.
Er ist der Newton von dem Suppentopf,
Er ist der Cäsar von der Bratenpfanne;
Wo man Genüsse liebt, ragt eine Spanne
Den Helden unsrer Zeit er übern Kopf.
Doch kämen einem grämlichen Zeloten
Zufällig diese Verse in die Hand,
Der eifernd, geifernd alles nennt verboten,
So hör' ich ihn schon donnern zornentbrannt
Gegen den greulichen, verruchten Prasser,
Der schnöder Lust sich rühmt mit ftechem Mund,
Und ohne Namensnennung den Verfasser
Verdammen in der Hölle tiefsten Schlund.
Gemach, nur ganz gemach, mein Herr Asket!
Ich bitt' um mehr Verstand und weniger Galle;
Nur die Vernunft, mein Herr Magister, sieht
Als Richter zwischen uns in diesem Falle,
Und ihrem Spruche dürfen Sie nicht grollen;
Er lautet so, wenn Sie ihn hören wollen:
Die Gaben, die der Himmel auszustreuen
Für gut befindet, soll man sie verschmähn?
Er spendet sie, das läßt sich leicht ersehn,
Damit wir unser Herz daran erfreuen.
Alles zu nützen ist des Weisen Rat,
Genießen, doch durch Mißbrauch nichts verletzen,
Das Schlimme mutig dulden, wenn es naht,
Und nach Gebühr des Guten Votteil schätzen.
Drum, Noel, fiink, send' uns das Werk der Küche;
Ich witttre schon die zarten Wohlgerüche
Deiner Ragouts; gespannt bin ich unsäglich,
Was heut dein Zauberstab für uns beschwor;
Denn sintemal, um nicht zu sterben kläglich,
Ein jeder Mensch sich nähren muß tagtäglich,
Setz' uns nur lauter gute Sachen vor.