<60>Kann nicht das stille Glück ersetzen,
Das, in den Schatten gern gestellt,
Der Geist empfangt von seinen Schätzen.
Beglückt, wer ungekannt hienieden
Lebt unabhängig und zufrieden,
Wer mit vernünftigem Entschluß
Dem anspruchsvollen Überfluß
Vorzog das Maß und das Genügen,
Wer Reichtum lernte zu verschmäht,
Und wen Erkenntnis und Vergnügen
Läßt zu dem Gott des Zartsinns flehn,
Dem Gotte des Gefühls, dem Meister
Des Edlen, das wir wachsen sehn,
Dem einz'gen Gott für freie Geister!
Weh mir! Von einer rauhen Hand
Fühl' ich bereits mich fortgetragen;
Zu steigen auf Fortunens Wagen
Zwingt mich des Schicksals eisern Band.
Leb' wohl, du friedvoll schöne Zeit,
Leb' wohl, du einst so hold Behagen,
Leb' wohl, gelehrte Einsamkeit;
Von jetzt an muß ich euch entsagen.
Doch nein, ein Herz voll Stärke beugt
Sich nicht vor blinden Schicksalsmächlen,
Die heimlich Heil und Unheil flechten,
Just wie der Zufall es erzeugt!
Der Grimm Tisiphones, die Fülle
Des Glanzes fürstlicher Gewalt
Gibt mir nicht andere Gestalt.
Der Hoheit angestaunte Hülle,
Sie läßt das Herz mir stoisch kalt.
Doch zärtlicher als Philomele,
Den Freunden treu mit ganzer Seele
Und minder Fürst und Herr im Staat
Als Bürger, Bruder, Kamerad,
Getreu der Philosophen Lehren
Und allem Köstlichen im Leben,