<81>Doch weh! Die Zeit entflieht, und eilends nimmt
Sie Dich hinweg, führt Dich ins Brautgemach.
Die Stunde naht, die mir das Schicksal, ach!
Zu meiner Qual bestimmt.
O Scheidestunde voller Angst und Pein!
Wer kann die Stimme der Natur ersticken,
Blutbande lösen, die so fest umstricken
Zwei Herzen, keusch und rein!
O Schwester, Du mein Liebstes allezeit,
Du hundertfach mir teurer als mein Herz —
Nimm hin den Abschiedsgruß, erstickt von Schmerz,
Der Seele, Dir geweiht!
Was auch das Schicksal Dir bestimmt — nicht dreist
Laß uns der dunkeln Zukunft Schleier heben!
Vielleicht, daß unser Unstern nun fürs Leben
Uns auseinanderreißt!