<VIII>

die Bezeichnung eines Prachtwertes verdient, Gemeingut der gebildeten Kreise unseres Voltes werden kann.

Karl Storck.

Der Türmer, Märzheft 1913.

Menzel, der Zeichner, sah die Welt mit friderizianischen Augen, wir sehen das friderizianische Zeitalter mit seinen Augen. Niemals wird die gottähnliche Kraft des Künstlers klarer als hier. Niemals auch wird dies Aufgehen eines illustrierenden Künstlers in seinen Gegenstand, diese wundervolle gegenseitige Abhängigkeit Menzels und des großen Friedrich gegenständlicher, offenkundiger, beglückender als beim Blättern in der neuen, schönen, zehnbändigen Ausgabe der Werke Friedrichs des Großen, die der Verlag von Reimar Hobbing in Berlin zur Feier des Regierungsjubiläums unseres Kaisers in deutscher Sprache veranstaltet hat. Denn diese Ausgabe, deren Bewertung in wissenschaftlicher Hinsicht hier bereits stattgefunden hat, ist nicht nur mit den Holzschnitten geschmückt, die Menzel im Auftrage Friedrich Wilhelms IV. für die Werke zeichnete, sondern Dr. Elfried Bock, der künstlerische Leiter dieser großen Ausgabe, hat an Stelle zeitgenössischer Porträts, wo es nur irgend anging, die Bleistiftzeichnungen Menzels gesetzt, die dieser als Studien zu größeren Werken entworfen hat. Sie verleihen den schönen Bänden unvergänglichen künstlerischen Reiz. Sie sind so prachtvoll wiedergegeben, daß sie den in dem kleinen, abgelegenen Saal im zweiten Stock der Nationalgalerie so oft und immer wieder bewunderten Originalen fast gleichkommen. Den persönlichen Hauch, diesen Schmelz des Lebendigen, der uns das ewige Leben der beiden großen Zwillingsbrüder versinnbildlicht, deren einen das Schicksal in der kronengeschmückten Wiege zum Leben erwachen ließ, deren anderen in erbärmlicher Proletarierstube, das geben erst die Bleistiftzeichnungen her. Sie schenken Wärme und Glut und machen die Augen trübe im Denken an hingegangenes schaffendes Leben und machen sie froh im Genuß des gnadenreich verbliebenen Erbteils. Sie locken immer wieder und wieder zum Blättern; ihr Glanz durchdringt die Buchhüllen, und im Vorüberschreiten am Bücherschrank, durch dessen Glasscheiben die braunen, goldverzierten Lederrücken mit der Krone fast königlich schimmern, wiegt sich die Seele gern und willig, auch ohne daß die Hand wunschgehorsam nach ihnen greift, in dem Bewußtsein, einen Teil Menzelscher Kunst, der besten deutschen Kunst, so nah und so schön zur Verfügung zu haben wie nie zuvor.

Ludwig Sternaux.

Berlin, 8. September 1913, Tägliche Rundschau.

Wenn je auf literarischem und kulturhistorischem Gebiete einem langgefühlten Bedürfnis abgeholfen, eine berechtigte Forderung der Zeit erfüllt wurde, so ist es mit der vom Verlage Reimar Hobbing (Berlin 1912) veranstalteten Herausgabe der Werke Friedrichs des Großen geschehen. Endlich also ist damit dem deutschen Volke die Möglichkeit erschlossen, die Geistesarbeit des größten preußischen Königs unmittelbar, in seiner Muttersprache sich zu eigen zu machen. Und dafür ist den Herausgebern, dem Verlage und nicht zuletzt allen denen, die durch Subskription das Zustandekommen des verdienstvollen Werks haben fördern helfen, der uneingeschränkte und aufrichtige Dank jedes guten Deutschen und Preußen gewiß.

Allgemeine Zeitung,

Königsberg i. Pr., 27. Mai 1913.

Auf ein besonderes Verdienst an der Ermöglichung der Herausgabe des Werkes haben neben dem Verlag Hobbing, außer einer Anzahl deutscher Bundesfürsten und den Vertretern der drei freien Hansestädte, alle diejenigen deutschen Männer Anspruch, die sich an die Spitze eines Aufrufs stellten, der die Teilnahme des deutschen Volkes für die Werke des großen Königs wachrief, und welchem sich mehrere Tausende von national gesinnten Männern in getreuer Gefolgschaft anschlossen und sich so durch Subskription an der Herausgabe beteiligten.

Diese so geschaffene Herausgeberliste wird als Supplementband jedem subskribierten Werke gratis beigegeben, so daß in späteren Jahren, wenn diese durch das gemeinsame Zusammenwirken eines großen Teiles der geistigen Elite unseres Vaterlandes geschaffene Erstauflage längst vergriffen ist, die Enkel noch ersehen können, wer 1912 mitgeholfen hat, die Werte unseres großen Königs Friedrich zum ersten Male in würdiger Form herauszubringen. Durch die Beifügung dieser Herausgeberliste bekommt das Werk für jede beteiligte Familie gewissermaßen als Familienkleinod einen unschätzbaren Individualitätswert, neben dem hohen Sammelwert, den diese Erstauflage vielleicht schon nach einem Jahrzehnt haben wird.

Neuer Görlitzer Anzeiger,

Görlitz, 18. Februar 1913.