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Seit dem 2. Juli befand sich der Prinz von Lothringen im Besitz des Rheines von Schreck bis Mainz. Nadasdy und der Fürst von Waldeck standen schon am andern Ufer; Bernklau hatte bei Mainz ebenfalls den Fluß überschritten. Der Prinz von Lothringen brauchte drei Tage, um mit der Hauptarmee auf seinen Brücken hinüberzukommen. Kaum hatte er auf der andern Seite Fuß gefaßt, so schickte er schon ein Detachement ab, um Lauterburg zu nehmen und sich der dortigen Linien zu bemächtigen. Nadasdy stieß bis Weißenburg vor, besetzte es und stellte sich in den dortigen Linien auf. Bei dieser Gelegenheit machten die Österreicher 1 600 Gefangene. Nun merkte Coigny, wie wichtig es für ihn sei, das Unterelsaß vor dem Prinzen von Lothringen zu besetzen. Er kam ihm zuvor, ließ Weißenburg mit Sturmleitern ersteigen und trotz heftigen Widerstandes die Verschanzungen mit Gewalt einnehmen. Nadasdy, aus seiner Stellung vertrieben, zog sich zur Hauptarmee zurück, die bei Lauterburg lagerte und nicht den Mut hatte, Weißenburg anzugreifen, weil die Detachements Bernklau und Leopold Daun noch nicht eingetroffen waren. Coigny benutzte die Frist und das Hochwasser des Rheins, das die Vereinigung der feindlichen Korps verhinderte. Er ging über die Sauer, dann bei Hagenau über die Moder und lagerte bei Bischweiler.

Coignys Abzug brachte den Prinzen von Lothringen auf den Gedanken, Fort Louis, das sehr schlecht verproviantiert war, zu blockieren. Zu dem Zweck nahmen Nadasdy und Bernklau Stellung bei Wörth (12. Juli), Beinheim und auf den Inseln um Fort Louis. Doch das Hochwasser des Rheins rettete den Platz. Die Besatzung erhielt wieder Verbindung mit Straßburg, man verstärkte den Ort und versah ihn mit Lebensmitteln. Nach diesem Fehlschlage ließ der Prinz von Lothringen seine leichten Truppen gegen die Flügel der französischen Armee und in das Hagenauer Wäldchen vorgehen und hinderte dadurch die feindlichen Streifzüge jenseits der Moder. Marschall Coigny war über seine Lage sehr verlegen und berichtete sie dem Hofe. Ludwig XV. entschloß sich, zur Rettung des Elsaß mit 40 000 Mann Elitetruppen von seiner flandrischen Armee dem Marschall persönlich zu Hilfe zu eilen, und befahl ihm, sich inzwischen durchzulawieren und vor allem seine Truppen vollzählig zu erhalten. Das bestimmte Coigny, seine Maßnahmen zu ändern und sich auf keinen Kampf einzulassen. Nadasdy, jetzt durch reguläre Truppen verstärkt, fing an, sich gegen die Höhen von Reichshofen und Wasenburg auszudehnen, als hätte er die Absicht, das französische Lager bei Lichtenberg und Buchsweiler zu umgehen. Daraufhin zog Coigny sich über Brumath auf Straßburg zurück (31. Juli) und nahm Stellung am Kanal von Molsheim, verließ sie aber bald, um die Pässe bei Pfalzburg und Markirch zu gewinnen. Diese Bewegung machte er, um zu verhindern, daß der Prinz von Lothringen, der bei Brumath stand und Brücken über die Moder schlagen ließ, die Gebirgspässe besetzte, durch die das Heer des Königs kommen mußte, um sich mit ihm zu vereinigen.

Der König von Frankreich traf am 4. August in Metz ein. Dort erwartete er die flandrischen Truppen, um an ihrer Spitze die Armee des Prinzen von Lothringen an-