<239> zum Stehen bringt, noch so gering sein, sie reichen doch hin, der Verfolgung des Siegers Einhalt zu tun.
Der Plan der Schlacht von Soor war schön und gut ersonnen, stamme er nun vom Prinzen von Lothringen oder von Franquini, dem er von anderen zugeschrieben wird. Die Stellung der Preußen war unstreitig fehlerhaft. Es war unentschuldbar, daß sie nur auf die Sicherung ihrer Front bedacht waren und ihren rechten Flügel unbekümmert in einem Talgrunde stehen ließen, den eine nur 1 000 Schritt entfernte Anhöhe beherrschte. Aber wenn die Österreicher auch einen guten Plan zu entwerfen wußten, so verstanden sie ihn doch nicht auszuführen. Sie machten dabei folgende Fehler. Der Prinz von Lothringen hätte die Kavallerie seines linken Flügels an dem Wege nach Trautenau, im Rücken des preußischen Lagers aufstellen sollen. Sperrte er den Weg, so hatte das Heer des Königs weder Raum zur Entwicklung, noch die Möglichkeit zur Anlehnung seines rechten Flügels. Ferner hätte der Prinz von Lothringen sofort, als er auf dem Schlachtfelde anlange, seine Kavallerie mit verhängtem Zügel in das preußische Lager einbrechen lassen müssen. Die Preußen hätten dann weder Zeit gehabt, zu den Waffen zu greifen, noch in Reih und Glied zu treten, noch sich zu verteidigen, und so wäre der Sieg den Österreichern sicher gewesen. Der Herzog von Aremberg soll sich mit seiner Kolonne in der Nacht verlaufen und sich verkehrt aufgestellt haben, mit dem Rücken gegen das Lager des Königs. Das sähe dem Herzog ganz ähnlich. Angeblich verlor der Prinz von Lothringen viel Zeit, um Arembergs Torheit wieder gutzumachen. Als die Preußen nun aber auf dem Schlachtfeld erschienen, was hinderte da den Prinzen von Lothringen, sie auf der Stelle mit der Kavallerie seines linken Flügels anzugreifen? Sie wäre von einer Anhöhe herab in