<260>nung zu halten und nicht auseinanderzulaufen. Der linke preußische Flügel unter Prinz Moritz1 hatte sich derweilen mit dem Feinde herumkanoniert, bis Kesselsdorf erstürmt war. Nun aber wollte er am Ruhme des Tages auch seinen Teil haben. Er rückte, allen Hindernissen zum Trotze, gegen die Sachsen vor. Schwierigkeiten, die das Gelände bot, Schnee, der den Boden schlüpfrig machte, Felsen, die erklettert werden mußten, und ein Feind, der für den heimischen Herd focht — nichts konnte den Ansturm der Sieger hemmen. Die Sachsen und Österreicher wurden von den steilen Felsen bei Pennrich vertrieben. Die Preußen konnten weder ihre Bataillone noch selbst ihre Rotten in Reih und Glied halten, so schroff waren die Höhen, die sie erstiegen. Als sie so aufgelöst vorgingen, griff die feindliche Kavallerie sie an. Bei einiger Tapferkeit hätten die Sachsen die preußische Infanterie zusammenhauen müssen. Aber der Angriff war so lahm und wurde so schlecht unterstützt, daß die


1 Der jüngste Sohn des Fürsten von Anhalt.