<55>zogtum Berg erhielt. Frankreich willigte zwar ein, daß der König einen Streifen des Herzogtums Berg bekäme; allein das war zu wenig, um das Verlangen eines jungen, ehrgeizigen Königs zu befriedigen, der alles oder nichts wollte. Zu betonen ist namentlich, daß Kaiser Karl VI. sich nicht mit einer einmaligen Garantie für das Herzogtum Berg begnügt, sondern dessen Besitz auch dem König von Polen und Kurfürsten von Sachsen zugesagt, ja ein ganz ähnliches Versprechen durch den Gesandten Fürsten Liechtenstein zu Paris auch dem Pfalzgrafen von Sulzbach, dem Erben des Kurfürsten von der Pfalz, gegeben hatte. Sollte man sich zum Opfer der Falschheit des Wiener Hofes machen? Sollte man sich mit dem Streifen des Herzogtums Berg begnügen, dessen Besetzung Frankreich gestattete? Oder sollte man zu den Waffen greifen, um sein Recht selbst zu verfechten?
In dieser Krisis beschloß der König, sich mit Aufbietung aller seiner Hilfsmittel eine furchtgebietende Haltung zu geben, und das führte er ungesäumt aus. Mit weiser Sparsamkeit errichtete er fünfzehn neue Bataillone, und in dieser Stellung wartete er die Ereignisse ab, die das Schicksal ihm darbieten würde, um sich selbst das Recht zu verschaffen, das andre ihm verweigerten.