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4. Kapitel

Politische Gründe des Waffenstillstandes. Krieg der Franzosen und Bayern in Böhmen. Spanien erklärt sich gegen Österreich. Der Reichstag bei der Kaiserwahl. Staatsumwälzung in Rußland. Verschiedene Unterhandlungen.

Um in der Erzählung der militärischen Ereignisse den Faden nicht abzureißen, haben wir uns mit kurzer Andeutung der Ursachen begnügt, die diese Art Waffenstillstand zwischen Preußen und Österreich veranlaßten. Der Gegenstand ist heikel. Der Schritt des Königs war bedenklich. Es ist nötig, seine geheimsten Beweggründe zu entwickeln, und der Leser wird es entschuldigen, wenn wir dabei etwas weiter zurückgreifen, um die Dinge in desto helleres Licht zu setzen.

Der Zweck des vom König unternommenen Krieges war die Eroberung Schlesiens. Schloß er Verträge mit Frankreich und Bayern, so geschah das nur zur Erreichung dieses einen großen Zieles; aber Frankreich und seine Verbündeten hatten ganz andere Absichten. Die Versailler Regierung war fest überzeugt, daß es um die Macht Österreichs geschehen sei und daß sie für ewig würde vernichtet werden. Auf den Trümmern von Österreich wollte Frankreich vier Fürsten erheben, die sich gegenseitig die Wage halten könnten: die Königin von Ungarn, die dieses Königreich, sowie Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain behalten sollte, den Kurfürsten von Bayern als Herrn von Böhmen, Tirol und dem Breisgau, Preußen mit Niederschlesien und endlich Sachsen, das durch Oberschlesien und Mähren vergrößert werden sollte. Diese vier Nachbarn hätten sich auf die Dauer niemals vertragen, und Frankreich schickte sich an, die Rolle des Schiedsrichters zu übernehmen und über