<89>schen Lager eingetroffen. Zu Ehren seiner Ankunft plante Nadasdy, Winterfeldts Stellung auf dem Holzberg anzugreifen. Der Posten war nur mit zwei Bataillonen besetzt. Die übrigen zehn Bataillone von Winterfeldts Korps standen 3 000 Schritt weiter rückwärts nach Görlitz zu. An dem Tage, wo der Angriff erfolgte1, war Winterfeldt beim Herzog von Bevern, mit dem er einige Maßregeln zu verabreden hatte. Man meldete ihm, daß der Feind seine Stellung angriffe. Sofort eilte er zurück, doch schon vor seiner Ankunft war der Holzberg genommen. Nun wollte er den Feind wieder vertreiben, rückte mit vier Bataillonen gegen ihn an und wurde leider tödlich verwundet. Mit dem errungenen Erfolge zufrieden, zog sich Nadasdy von selbst nach Schönberg zurück. Die Preußen verloren bei diesem Gefecht 1 200 Mann und viele tapfre Offiziere. Winterfeldt erlag seiner Wunde2. Sein Verlust wurde unter diesen Umständen um so mehr betrauert, als er der unentbehrlichste Mann bei der Armee des Herzogs von Bevern war und der König bei seinen Anordnungen zur Verteidigung Schlesiens auf ihn gerechnet hatte.

Am Tage nach dem Gefecht am Holzberge brach der Herzog von Bevern sein Lager ab und marschierte über Katholisch-Hennersdorf und Naumburg nach Liegnitz, anstatt das Lager von Löwenberg oder von Schmottseiffen zu beziehen, durch das er Schlesien gedeckt hätte. Aber nicht genug damit, daß er die Grenze verließ, er schwächte sich auch noch durch Detachierung von 15 000 Mann, die er in verschiedene feste Plätze warf.


1 Treffen bei Moys, 7. September 1757.

2 Am 8. September 1757.