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21. Disposition für die Artillerieobersten Dieskau und Moller235-1
(30. Juni 1758)

Die Obersten von Dieskau und Moller erhalten die beifolgende Instruktion, was sie im Fall einer Schlacht zu tun haben.

Die Armee wird nur mit einem Flügel angreifen, wie bei Leuthen235-2. Vor der Armee führen zehn Bataillone den ersten Angriff aus. Greift der rechte Flügel an, so werden die beiden Hauptbatterien folgendermaßen angelegt:

40 Geschütze, 12- und 24-Pfünder9 Bataillone10 pfündige Haubitzen1 Bataillon

Greift der linke Flügel an, so braucht nur alles, was hier rechts steht, nach links gestellt zu werden. Die große Batterie wird allemal vor der Armee errichtet. Das übrige Geschütz wird auf den Flügel, der nicht angreift, geschafft.

NB. Die 7 Haubitzen werden zwischen die zehn Bataillone gestellt, die den Angriff ausführen.

Die Geschütze müssen immerfort schießen, um die feindliche Artillerie zum Schweigen zu bringen. Ist das erreicht, so bestreichen sie die angegriffene Infanterie und Kavallerie.

Die Batterien müssen immer weiter vorrücken, wie bei Leuthen. Insbesondere kann die Batterie von 40 Geschützen große Wirkung haben, wenn die Kanoniere gut zielen und von 800 Schritt an mit Kartuschen feuern.

Die zwanzig Geschütze auf dem nicht angreifenden Flügel können zuletzt auch hinzugenommen werden und von guter Wirkung sein, um den Feind zu erschüttern und den Sturm unsrer Leute zu erleichtern.

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Diese Anordnung ist nötig: eine Masse von Geschützen muß zusammengehalten werden, damit die Herren Obersten sofort darüber verfügen können.

Sie sollen 6 Zwölfpfünder mitnehmen und die Kanoniere gleich mitbringen, um schneller hier zu sein und beizeiten alle Anordnungen treffen zu können. Auch sollen sie ihren Offizieren und Leuten im voraus die erforderlichen Befehle geben.

Die Herren rücken mit ihren Leuten erst auf Befehl des Feldmarschalls ab.


235-1 Vgl. S. 234.

235-2 Vgl. S. 107 f.