<117> zwischen Berlin und Breslau war gefährdet. Vollends verzweifelt aber wurde die Lage durch den Fall von Kolberg. Ungehindert konnten nun die Russen mit Frühlingsanfang die Belagerung von Stettin beginnen oder sich Berlins und der ganzen Kurmark bemächtigen. Nur 30 000 Mann blieben dem König in Schlesien. Auch Prinz Heinrich hatte nicht mehr. Die in Pommern gegen die Russen stehenden Truppen waren furchtbar mitgenommen und bis auf einen Rest zusammengeschmolzen. Die meisten Provinzen waren erobert oder verwüstet. Woher sollte der König Rekruten nehmen, woher Pferde und Armeebedarf? Wo sollte er Lebensmittel finden und wie die Kriegsbedürfnisse sicher zur Armee befördern?
Und doch werden wir sehen, daß der Staat nur scheinbar verloren war, daß die Armee durch Fleiß wiederhergestellt wurde und ein glückliches Ereignis alle bisherigen Verluste wieder ausglich. Das möge zum Beispiel dienen, daß der Schein täuscht, und daß es bei großen Dingen nur auf Beharrlichkeit ankommt, die den Menschen über alle Not und drohenden Gefahren hinweghilft.