<194> Frankreich seine Verbündeten dazu verpflichten, den Frieden gleichfalls zu unterzeichnen, oder falls sie nein sagen, ihnen seinen Beistand verweigern.
Denn welche Rolle würde Frankreich sonst spielen? Eine Statistenrolle, bei der es zur Größe seiner wahren Feinde beiträgt! Die Rolle ist nicht glänzend und steht einer Großmacht schlecht an. Betrachtet man also dies alles mit unparteiischen Blicken, so scheint es wohl möglich, Europa aus der üblen Lage zu befreien, in die es durch die Wunderlichkeit der Verhältnisse geraten ist, wenn ein weiser und aufgeklärter Minister wie der französische1 an diesem einfachen und verständigen Plane arbeitet, wodurch er dem Ruhme seines Gebieters nichts vergibt. Dann wäre der Vorwand der Garantie des Westfälischen Friedens2 vor dem Gerede der Leute geschützt und der König von Frankreich hätte den Ruhm, Europa den Frieden geschenkt zu haben, — ein Ruhm, der den glänzendsten Erfolgen der Friedensstörer vorzuziehen ist. Für das Wohl der Menschheit wäre es zu wünschen, daß die Mächte diesen ebenso begründeten wie vorteilhaften Ansichten beiträten und daß ein Minister, von dem soviel Gutes gesagt wird, sich unsterblichen Ruhm erwürbe, indem er der Zwietracht und den Wirren ein Ziel setzte, die noch viele ins Unglück stürzen werden, falls der Krieg fortdauert, die aber das politische Antlitz Europas nicht zu ändern vermögen.
1 Choiseul.
2 Vgl. Bd.III, S. 58.