<116>suchte verschiedentlich, die Stellung des Prinzen von Preußen anzugreifen, wurde aber jedesmal zurückgeschlagen, dank den guten Anordnungen und der Tatkraft des Prinzen. Sein Benehmen hätte jedem anderen Offizier, der es ebenso gemacht hätte, zur Ehre gereicht.

Da die Preußen gegen die Kaiserlichen nichts auszurichten vermochten, blieb ihnen nichts übrig, als die Lebensmittel in allen erreichbaren Gegenden zu verzehren und weiterzuziehen, sobald alles aufgegessen war. Zur Sicherung ihrer Bewegungen wurde alle Vorsicht und nötige Klugheit angewandt. Die Höhen hinter der Aupa wurden mit Infanterie und Kanonen besetzt; die vorgeschobenen Abteilungen zogen sich auf die Armee zurück, und der Rückzug fand in solcher Ordnung statt, daß der Feind der Arrieregarde nichts anhaben konnte. Mit Ausnahme eines leichten Pandurengefechts wurden die Truppen auf ihrem Marsche nirgends behelligt. Sie rückten bis Trautenau, wo ein paar Tage Rast gemacht wurde. Von da zog sich die Armee auf Schatzlar zurück (21. September), eine Stellung, die ganz Niederschlesien deckt. Wurmser wollte an jenem Tage ein Arrieregardengefecht herbeiführen. Sei es nun Übereilung oder Unwissenheit, er wartete mit seinem Angriff nicht, bis die Preußen sich in Marsch gesetzt hatten, sondern begann mit unserem linken Flügel einen Stellungskampf. Die Brigade Keller1, die eine Anhöhe auf der äußersten Linken


1 Generalmajor Freiherr Johann Georg Wilhelm von Keller.