<150> Überlegenheit, die man sich über einen Feind verschaffen kann. Dann muß ein groß angelegter Plan, wie der vorbeschriebene, gelingen, wenn die Heerführer nicht aus Trägheit oder strafwürdiger Fahrlässigkeit ihre Pflicht versäumen, wenn sie nicht, unbekümmert um ihren eigenen Ruhm, um Ehre und Wohl des Vaterlandes, eher als Verräter denn als Staatsbürger handeln.
Die Preußen müssen stets an den Krieg denken; denn sie haben einen unruhigen, rührigen Nachbar, der seinen ganzen Ehrgeiz entfalten wird, sobald er durch den Tod seiner Mutter, der Kaiserin, volle Freiheit erhält und seiner eigenen Neigung folgen kann. Auf dies Ereignis muß man sich im voraus rüsten, da es wahrscheinlich, ja gewiß ist. Wer nicht jetzt überlegt, was am besten zu tun sein wird, der wird keine Zeit haben, es reiflich zu bedenken, wenn der Augenblick zum Handeln gekommen ist. Überdies denkt man bei kaltem Blute folgerichtig, erwägt alle Schwierigkeiten, findet Mittel und Wege zur Beseitigung der Hindernisse, die sich voraussichtlich den Operationen entgegenstellen werden. Verschiebt man dagegen das Plänemachen auf den Augenblick, wo man handeln soll, so können die Dinge unmöglich reiflich durchdacht werden, und man läßt aus Mangel an Zeit wichtige Faktoren außer acht, die, da sie nicht vorgesehen sind, zum Mißlingen der Feldzugspläne führen und zum eigenen Verderben ausschlagen können. Einzig aus Vaterlandsliebe habe ich diese Gedanken zu Papier gebracht. Lassen sie sich durch die Kenntnis des Geländes, in dem man operieren muß, berichtigen und verbessern, so wird man gut tun, das zu ändern, was zum Besten der Sache nötig ist.
NB. Ich vergaß, von der Stellung bei Zuckmantel zu sprechen, die die Österreicher während der ersten Winterquartiere sicherlich einnehmen werden. Man muß wissen, daß sie sich über Altstadt umgehen läßt.