<186> zu stellen, die in seinem Hafen von Halberstadt zum Dienste besagter Republik stets bereit liegen sollen. Falls sie aber wegen widriger Winde oder anderer Umstände Subsidien vorzieht, soll dies Geschwader auf 400 Limes veranschlagt werden, zahlbar in der Münze, mit der der Kölner Zeitungsschreiber vor zehn Jahren bezahlt wurde1, eine Summe, die der Republik von ungeheurem Nutzen wider ihre Feinde sein kann.

Dagegen verpflichtet sich die Durchlauchtigste Republik San Marino, in allem, was die Menuettfrage betrifft, mit Preußen zu gehen, und erklärt das alte Bündnis zwischen besagter Republik und der Stadt Aix, das seit den Zeiten Peters von Provence und der schönen Magelone2 besieht, und kraft dessen sie besagter Stadt den ungestörten Besitz ihrer Musik garantiert, für null und nichtig, behält sich aber wohlverstanden vor, ihre Worte so oder so auszulegen, gleichzeitig ganz entgegengesetzte Verpflichtungen nach ihrem Gutdünken einzugehen und die alten Verträge zu entkräften, sobald es ihr in den Sinn kommt, neue zu schließen. Sie verspricht Seiner Majestät dem König von Preußen, ihr Kontingent bereit zu halten, damit es in Tätigkeit treten kann, sobald der casus foederis es erfordert. Das Kontingent soll aus drei Bierfiedlern und drei Marketenderinnen bestehen. Falls aber Seine Majestät der König von Preußen es für angezeigt hält, diese Beihilfe in Geld zu verwandeln, so soll die Durchlauchtigste Republik vom Augenblick der Kriegserklärung an jährliche Subsidien in Höhe von anderthalb Zechinen, vier Soldi und zehn Hellern bezahlen.

„N.B. Die Hilfe soll beiderseits bereit gehalten werden, um spätestens dm Monate nach erfolgter Aufforderung abgehen zu können. Falls diese Hilfe nicht hinreichen sollte, verpflichten sich die hohen Kontrahenten, die Zahl zu verdoppeln. Dieser Sonderartikel soll ganz geheim gehalten werden und die gleiche Kraft wie der Hauptvertrag haben. Ferner verpflichten sich beide Teile, die anderen befreundeten Mächte zum Beitritt zu dieser Allianz einzuladen.“

Der Hauptvertrag ist noch nicht bekannt geworden. Da er aber dazu gemacht ist, aller Welt mitgeteilt zu werden, so versichern wir Ihnen im voraus, daß die Lektüre sich nicht lohnen wird. Die Quintessenz des Giftes, sein Zartestes und Feinstes, steckt in dem Geheimartikel, weshalb er auch eine rechte Wollust für Sie sein wird. Der Botschafter von Fez war bei dem Gastmahl zugegen, wo dieser Geheimartikel verloren ging; er hat ihn ungesäumt abschreiben lassen und ihn durch seinen Lautenspieler (der in Fez eine große Rolle spielt) unmittelbar an seinen Hof geschickt. Da alle Umstände bei einer solchen Angelegenheit von Bedeutung sind, dürfen wir nicht verschweigen, daß das linke Schulterblatt des Kuriers gekrümmt und sein Pferd ein Kroatengaul war.


1 D. h. mit einer Tracht Prügel.

2 Nach dem gleichnamigen Roman aus dem 12. Jahrhundert von Bernard de Treviez.