<100> gefeuert werden, und der Angriff auf die Karrees muß ein Handstreich mit aufgepflanztem Bajonett sein. Vor allem aber darf die Ordnung nicht verloren gehen, nachdem die Karrees zersprengt sind. Die feindliche Kavallerie muß kräftig mit Geschütz beschossen werden, um sie sich vom Leibe zu halten, und sobald man sieht, daß dies Erfolg hat, müssen die Bataillone des zweiten Treffens gleich Kolonnen formieren. Inzwischen muß die Kavallerie sich dem ersten Treffen nähern, und dieses darf nicht eher Kolonnen formieren, als bis die Kavallerie dicht hinter ihr ist. Dann muß die Kavallerie ungestüm attackieren; dabei aber müssen besonders die linken Flügelregimenter sich in acht nehmen, daß sie von den feindlichen Regimentern, die dem Mitteltreffen am nächsten stehen, nicht in der Flanke gefaßt werden.
Das ist, glaube ich, das Beste, was man sich ausdenken könnte. Indes leugne ich nicht, daß die Aufgabe schwierig ist, aber mir fällt nichts Besseres und Sichereres ein als das Vorgeschlagene; denn ich kann einer derart aufgestellten Armee nur bei-kommen, wenn ich einen der Endpunkte ihrer Schlachtfront angreife, meine Infanterie stets durch Kavallerie unterstütze und so viel Artillerie verwende, als Gelände und Umstände irgend gestatten. Ich leugne nicht, daß der Feind, wenn er mich zum Angriff entschlossen sieht, alles versuchen wird, um seine Flanke zu verlängern. Um aber zu verhindern, daß er seine Artillerie vom Flügel seines Mitteltreffens auf meinen Angriff richtet, muß ihr eine Batterie entgegengestellt werden, die sie in Schach hält oder doch wenigstens ihr Feuer von meinem Angriff ablenkt.
Nach meiner Ansicht beruht die ganze Kriegskunst darauf, die Dispositionen des Feindes durch Ablenkungen zu stören, die ihn nötigen, seine Pläne fallen zu lassen. Kann man ihn zur Änderung seiner Disposition zwingen, so ist die Schlacht schon halb als gewonnen zu betrachten; denn seine Stärke beruht auf seiner einmal getroffenen Anordnung, und die geringste Truppenverschiebung, zu der ich ihn zwinge, zerreißt den Zusammenhang und wirft damit seine Dispositionen über den Haufen.
Aus Plan 7 ersieht man, daß die Stellung des Feindes äußerst stark ist und daß der einzige Angriffspunkt dort liegt, wo er seine spanischen Reiter angebracht hat. Angenommen jedoch, er müßte unbedingt angegriffen werden, so läuft das Ganze klipp und klar auf einen Stellungskampf heraus. Mein Plan ist folgender. Wie man sieht, formiere ich ein einziges Infanterietreffen und gegenüber der Stelle, die ich angreifen will, ein Vortreffen in zwei Linien. Rechts und links davon stelle ich je 2 einzelne Bataillone auf, die dazu bestimmt sind, die beiden Schanzen auf den beiden Flanken der Angriffsftont anzugreifen oder zu maskieren, während meine beiden Mörserbatterien diese Schanzen ununterbrochen bombardieren, um den Sturm zu erleichtern. Die Infanterie soll im Vorrücken gegen die feindliche Stellung ihre Geschütze kräftig feuern lassen. Sie soll im Geschwindschritt vorrücken und nicht eher schießen, als bis sie an den spanischen Reitern angelangt ist. Gelingt es ihr, die feindliche Infanterie zu vertreiben, so soll sie sich der spanischen Reiter be-