<205> sich bei Dudenaarde aufstellen, um Euch zu zwingen, Euch nicht zu weit von Brüssel zu entfernen, damit Eure Zufuhr nicht abgeschnitten wird. Sie können auch ein Lager an der Schelde beziehen, zwischen Condé und St. Ghislain. Ja, wer weiß, ob sie nicht gar den Versuch machen würden, sich Brüssels vor der Ankunft der Alliierten zu bemächtigen? In all diesen Fällen müssen die Verbündeten mit einer Schlacht beginnen. Es gibt wenige Stellungen, die sich nicht umgehen ließen, und von dem Ausgang der Schlacht hängt alles ab. Fällt sie entscheidend aus, so wäre Brüssel in Bälde zurückgewonnen. Mons und Tournai dagegen muß man den Franzosen lassen und von seinem Hauptziel nicht um einer Kleinigkeit willen abgehen. Operiert Ihr mit 120 000 Mann nach Bergues und Dünkirchen hin, so bleiben Euch noch 60 000 Mann zur Deckung Brüssels und Eurer rückwärtigen Verbindungen, und die englische Flotte liefert Euch die nötigen Lebensmittel aus den Magazinen von Nieuport.
Schwieriger wird der zweite Feldzug fein, da Ihr Eure Absichten enthüllt habt und der Feind, Eure Pläne erratend, sich ihnen entgegenstellen wird. Ohne Zweifel wird er ein festes Lager wählen, um Euch den Weg zu verlegen. Dann müßt Ihr auf Mittel sinnen, ihn daraus zu vertreiben und ihn zu schlagen, um Gravelingen und danach Bourbourg zu belagern, wobei die englische Flotte, im Hafen von Gravelingen landend, Euch mit Lebensmitteln versorgen würde. Von da müßt Ihr Euch nach Montreuil wenden, wobei die englische Flotte, in den Meerbusen La Canche einlaufend, Euch Vorräte liefern würde. Will der Feind Euch noch weiter vorwärts aufhalten, so müßt Ihr ihn aus seiner Stellung vertreiben, auf Abbeville vorrücken und die englische Flotte nach der Sommemündung segeln lassen, damit Euch die Magazine nicht fehlen.
Vielleicht werdet Ihr einwenden, ich ließe zu viele feste Plätze hinter mir; aber ich habe ja noch 60 000 Mann übrig, von denen 20 000 meine rückwärtigen Verbindungen an geeigneten Punkten besetzen und 40 000 die von Milizen verteidigten Plätze, wie Cassel, Aire, St. Omer, belagern müssen. Ferner ist darauf zu rechnen, daß die ganze französische Armee vom Beginn des zweiten Feldzuges an schleunigst Flandern räumen wird, um Paris zu decken. Wenn Ihr dann mit Nachdruck gegen diese Armee operiert, so wird sich das französische Ministerium geschwind zum Frieden bequemen. Angenommen, Paris würde erobert, so muß man sich wohl hüten, Truppen hineinzulegen. Sie würden dort nur verweichlichen, und die Disziplin ginge verloren. Man müßte sich mit großen Kriegstontributionen begnügen.
Damit dieser Feldzugsplan auf festen Füßen sieht, müßte man die Vorsicht gebrauchen, gute Ingenieuroffiziere und Quartiermeister hinzuschicken, die, als Kaufleute verkleidet, alle jene Gegenden bereisen müßten, um etwaige Fehler des Planes zu berichtigen, sowohl in betreff des Geländes wie hinsichtlich der festen Plätze, die man einnehmen will, desgleichen wegen der Häfen, die mir nicht genau bekannt sind.