<236> aus dem Gelände ziehen kann, und gewöhnen sich, sie in jeder Lage auszunutzen, sobald sie dem Feinde gegenüber zu manövrieren haben. Dem Gelände widme ich einen besonderen Abschnitt1.

Die Infanterie in Kriegszeiten

Beim Beginn eines Krieges darf die Infanterie nicht gleich an den ersten Tagen zu große Märsche machen; denn das wäre ihr Verderb. Man muß sie nach und nach in Übung bringen: dann erträgt sie die größten Strapazen. Man hält darauf, daß die Leute korporalschaftsweise kochen, und ergreift alle Maßregeln gegen das Desertieren, wie sie in meiner Instruktion für die Generale angegeben sind, die Ihr am Schluß dieses Werkes findet2.

Will man eine Armee in Marsch setzen, so gilt die erste Sorge ihrer Verpflegung. Aus dem Abschnitt über das Kommissariat habt Ihr ersehen, welche Vorkehrungen zur Errichtung von Magazinen getroffen sind3. Das genügt aber nicht. Man muß die Möglichkeit haben, Proviant für vier Wochen bei den Truppen mitzufühlen. Wir haben Mehlwagen und eiserne Backöfen. Fourage findet man allenthalben auf den Feldern oder in den Scheunen. Beim Einmarsch in Feindesland gilt es, die Orte sorgfältig auszuwählen, wo man Magazine anlegen will. Das Hauptdepot muß am weitesten zurück und das kleinste der Armee am nächsten sein; denn es ist feindlichen Handstreichen am meisten ausgesetzt.

In Böhmen und Mähren kommt man oft in Verlegenheit, solche sicheren Orte zu finden; denn dort gibt es fast gar keine verteidigungsfähige Stadt4. Dadurch wird das Kriegführen in jenen Ländern noch schwieriger, zumal man von den Einwohnern verraten wird.

Vor allem muß man in Kriegszeiten auf Ordnung und Disziplin halten und sie selbst auf das strengste handhaben. Der Soldat desertiert deswegen nicht häufiger; aber selbst wenn das der Fall wäre, ist es besser, hundert Schufte weniger und die übrigen in guter Zucht zu haben, als mit einem schlecht disziplinierten Heere vor dem Feinde zu stehen.

In den Standlagern5 werden die Regimenter wie in Friedenszeiten exerziert, insbesondere die Rekruten, um sie ebenso gut auszubilden wie die andern. Detachements aus verschiedenen Truppenteilen zusammenzustellen, ist bei uns nicht Brauch; denn die Leute kennen sich nicht, und die Disziplin leidet allemal darunter. Wir detachieren immer nur ganze Bataillone. Der einzige Fall, wo gemischte Detachements gemacht werden können, kann eintreten, wenn man eine Stadt ver-


1 Vgl. den Abschnitt „Die Grundprinzipien des Krieges“ (S. 246 ff.).

2 Die Generalprinzipien des Krieges (vgl. S. 3 ff.).

3 Vgl. S. 222 f.

4 Vgl. S. 11 f. 206 ff.

5 Vgl. S. 24 f.