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Wir wollen bei der Kavallerie keine großen Leute; 5 bis 7 Zoll genügen für die Kürassiere und Dragoner, 2 bis 5 für die Husaren, vorausgesetzt, daß die Leute nicht kränklich, noch zu jung und schwächlich sind, sondern stark und kräftig. Große Pferde sind völlig untauglich. Die Kavalleriepferde sollen zwischen 5 Fuß 1 Zoll und 5 Fuß 3 Zoll groß sein; keine friesischen Pferde, die zu schwer sind, sondern holsteinische oder auch neumärkische und ostpreußische. Unsre Dragoner haben noch kleinere Pferde: 5 Fuß 2 Zoll. Alle Dragonerregimenter bilden ihr drittes Glied aus Tartarenpferden. Einige Regimenter haben überhaupt nur diese Rasse; denn man kann sie täglich gebrauchen, und da sie oft vor den Feind kommen, werden sie kriegstüchtiger. Auch halten sie die Strapazen besser aus. Die Husarenpferde stammen aus demselben Lande und sind fast ebensogut; denn flinke Pferde geben einer Truppe großes Übergewicht gegenüber einer schwerer berittenen. Der Reiter vertraut feinem Pferde mehr und wird desto kühner, je besser er sich beritten weiß.

Was ich von der Disziplin der Infanterie gesagt habe, gilt auch für die Kavallerie; ich brauche es also nicht zu wiederholen. Aber die Ausbildung beider Waffen ist grundverschieden. Das Exerzieren der Infanterie erstreckt sich auf Waffen und Beine, das der Kavallerie auf die Reitkunst der Reiter und den Gehorsam der Pferde.