<326> Orte einzufinden. Wofern der Marsch weit ist, so können die Officiere die Pferde eine Viertelstunde abfüttern lassen, dabei aber doch wohl zu merken ist, daß dadurch an der Hauptsache nichts verabsäumt werden muß.
12.
Wenn die Commandos gegen den Ort, der überfallen werden soll, kommen, so müssen gleich einige Escadrons gegen die Örter marschiren, da der Succurs herkommen könnte, und sich hinter ein Défilé postiren, sodaß der Succurs dadurch abgeschnitten werde.
13.
Die beste Zeit, den Angriff zu thun, ist eine Viertelstunde vor der Dämmerung; jedoch muß allemal etwas von dem Corps zurückbleiben, so den Rückhalt machet, wenn wieder alles Vermuthen diejenigen, so attaquiret, repoussiret würden.
14.
Von dergleichen Husaren-Commandos müssen die Officiere allemal einige Leute auswählen, welche in der Zeit, da die andern attaquiren, nichts weiter zu thun haben, als daß sie die gemachte Beute, so viel immer möglich, zu sich nehmen und damit weiter voraus nach dem Quartier zu eilen. Dergleichen Ueberfall muß allemal in der Geschwindigkeit geschehen, auf daß der feindliche Succurs nicht Zeit habe, den gefaßten Anschlag zu vernichten.
15.
Wenn alsdann auch der Coup geschehen ist, so muß der Officier, wenn er zuvor alle seine Commandos wieder zusammengezogen, seinen Weg eilend, sonder Anstand, zurücknehmen.
16.
Wenn die Bagage vom Feinde oder sonst einige Convois attaquiret werden sollten, so muß derjenige Officier, der dazu commandiret ist, gründliche Nachricht einziehen, von wo die Convois herkommen und welchen Weg sie nehmen müssen. Wenn solches nun Orter sind, wo Defiles zu passiren, so muß das Commando allemal die Nacht vorhero, ehe die Convois ankommen, sich nächst dem Défilé in einem Walde oder Dorfe embusquiren1 und verdecken, sich auch so stille wie möglich halten, damit der Feind nichts davon erfahre, alsdann die Convois anfänglich friedlich durchzulassen sind, sodaß ohngefähr die Hälfte davon durchpassire; inzwischen der Officier die Disposition vorhin dergestalt gemacht haben muß, daß ein Theil seines Commandos geschlossen, mit dem Säbel in der Faust, zum Rückhalte
1 in Hinterhalt legen.