<59> zu Fuße davonlaufen und ihre Pferde im Stiche lassen. Der Feind wird bis auf die andre Seite des Lagers verfolgt, und die ganze Kavallerie wird auf ihn losgelassen, um seine Unordnung und Verwirrung auszunutzen. Läßt der Feind seine Waffen im Stich, so muß man ein starkes Detachement in seinem Lager als Wache zurücklassen und sich nicht mit Plündern aufhalten, sondern ihm mit aller erdenklichen Kraft nachsetzen, zumal sich nie wieder eine so schöne Gelegenheit finden wird, die feindliche Armee gänzlich zu vernichten und sich dadurch für den Rest des Feldzuges völlig freie Hand zu schaffen.
Eine solche Gelegenheit hatte mir das Glück am Tage der Schlacht von Mollwitz geboten; denn wir rückten auf Feldmarschall Neipperg los, ohne daß ein Feind sich zeigte. Seine Truppen kantonnierten in drei Dörfern, aber ich besaß damals noch nicht Einsicht und Geschicklichkeit genug, um Nutzen daraus zu ziehen. Folgendes hätte ich tun müssen: das Dorf Mollwitz zwischen zwei Infanteriekolonnen nehmen, es umstellen und angreifen; zugleich hätte ich nach den beiden andern Dörfern, wo die österreichische Kavallerie lag, Dragoner detachieren müssen, um sie in Verwirrung zu bringen, und Infanterie, um sie am Aussitzen zu hindern1. Sicherlich wäre dann ihre ganze Armee verloren gewesen.
C.
1 Vgl. Plan c und Bd. II, S. 74 ff.