<70> Treffens, wenn sie noch nicht alle zur Stelle sind, ohne Rücksicht auf die Schlachtordnung durch Truppen aus dem zweiten Treffen ersetzen. Man lehnt beide Flügel an, oder doch wenigstens den, der den Hauptstoß führen soll.

Bei Schlachten in offenem Gelände muß der Angriff allgemein sein. Denn da der Feind alle seine Bewegungen frei hat, könnte er ein Korps, das Ihr nicht beschäftigt, benutzen, um Euch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ist einer der Kavalleriefiügel garnicht angelehnt, so hat der Führer des zweiten Kavallerietreffens, wo die Dragoner stehen, auch ohne besonderen Befehl die Pflicht, das erste Treffen

VII.

zu überflügeln, und ebenso müssen die Husaren, die das dritte Treffen bilden, die Dragoner ihrerseits überflügeln. Das ist eine Hauptregel. Die Gründe dazu sind diese: Macht der Feind eine Flankenbewegung gegen die Kürassiere des ersten Treffens, so fallen ihm Eure Dragoner und Husaren in die Flanke, und Eure Kavallerie hat dann nichts zu besorgen. Ferner stelle ich der Sicherheit halber je drei Bataillone in die Abstände zwischen dem rechten und linken Flügel beider Infanterie, treffen, wie Ihr aus Plan VII erseht. Wird dann auch die Kavallerie geschlagen, so kann sich Eure Infanterie doch halten, wie es bei Mollwitz der Fall war1. Der Führer des zweiten Infanterietreffens bleibt 302 Schritt hinter dem ersten. Sieht er dort irgend welche Lücke, so muß er sie sofort durch ein paar Bataillone des zweiten Treffens ausfüllen. In der Ebene muß man hinter dem Zentrum der Schlachtftont stets eine Kavalleriereserve haben und sie einem erprobten Offizier anvertrauen; denn er muß selbständig handeln. Sieht er, daß einer der Kavalleriefiügel


1 Vgl. Bd. II, S. 74 ff.