6. Kapitel Lager hinter Bächen oder Flüssen

Stellt man sich hinter einem Bach oder Fluß auf, so muß man vorher alle Furten untersuchen lassen und sich dort besonders vorsehen.

Ist es ein Bach, so braucht man ihn nur abzudämmen, um eine Art von Überschwemmung herzustellen. Man besetzt das Ufer mit kleinen Abteilungen leichter Infanterie und stellt die Hauptmacht ein paar hundert Schritte dahinter in höher gelegenem Gelände auf. Diese Stellung muß das jenseitige Ufer beherrschen, auf dem der Feind anrücken kann. Eure Batterien verteidigen den Übergang, und unter ihrem Schutze könnt Ihr einige Bataillone vorschieben, die den Feind beim Übersetzen angreifen. Außerdem legt Ihr gute Schanzen an, die in der Kehle geschlossen und mit Geschütz besetzt sind, die alle Versuche des Feindes vereiteln werden.

Derartige Stellungen werden selten in der Front angegriffen, sondern der Feind sucht den Fluß oder Bach zumeist rechts oder links von Eurer Stellung zu überschreiten. Daher müßt Ihr Euer Hauptaugenmerk auf diese beiden Seiten richten, sei es, um den Feind bei seinem Übergang anzugreifen, sei es, daß Ihr schon im voraus Lager ausgesucht habt, die Ihr in Eurer und des Feindes Flanke beziehen könnt. Ihr müßt also beständig Streifkorps und Patrouillen unterwegs haben, damit Ihr von allem Meldung bekommt. Ein Heerführer muß stets mißtrauisch sein und alles vorhersehen, was ihm zustoßen kann, um dem beizeiten vorzubeugen und nie überrumpelt zu werden.

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4 Plan eines Hinterhalts mit Kavallerie und Reserve