1. Kantonnementsmärsche
Nachdem die Kriegserklärung zwischen den kriegführenden Mächten erfolgt ist, versammelt jede ihre Truppen zu Armeen. Diese Versammlung geschieht durch Kam tonnementsmärsche.
1. Man richtet die Truppen, die aus langer Ruhe kommen, zugrunde, wenn man ihnen von Anfang an zu große Märsche zumutet. An den ersten Tagen dürfen sie höchstens drei deutsche Meilen zurücklegen.
2. Man formiert die Kolonnen aus Truppen verschiedener Provinzen und läßt sie in möglichst breiter Front marschieren, damit jedes Bataillon oder Regiment sein Dorf oder seine Kleinstadt zum Übernachten hat. Man muß wissen, wie groß die Dörfer sind, um danach die Verteilung der Truppen auf die einzelnen Häuser vorzunehmen. Finden die Märsche im Frühjahr oder vor der Ernte statt, so benutzt man zur Unterbringung der Soldaten die Scheunen. Dann kann ein mäßiges Dorf ohne Mühe ein Bataillon fassen. Nach drei Marschtagen ist ein Ruhetag nötig.
3. Sobald man in Feindesland kommt, muß der Heerführer sofort eine Avantgarde bilden, die ein Lager bezieht und der Armee um einen Tagesmarsch vorausrückt, damit er Nachricht von allem erhält, und wenn der Feind schon versammelt ist, Zeit hat, seine Truppen zusammenzuziehen und einzuteilen.
4. Ist man vom Feinde entfernt, so kann man auch weiterhin kantonnieren, muß aber die Truppen enger zusammenlegen und sie treffenweise nach der Ordre de baWille einquartieren. In einer Entfernung von drei Tagemärschen muß man ein regelrechtes Lager beziehen und kriegsmäßig marschieren.
5. Man würde zu viel aufs Spiel setzen, wenn man sich zu weit auseinanderzöge. Der Feind würde diese Fahrlässigkeit benutzen, über Eure Truppen herfallen und Eure Quartiere aufheben. Bei nachdrücklichem Vorgehen könnte er Euch vielleicht im einzelnen schlagen und Euch so gleich zu Beginn des Feldzuges zur schimpflichen Flucht zwingen. Dadurch wäre Eure Sache von vornherein verloren.