7. Nachtmärsche zu Überfällen
Öfters geschieht es, daß der Feind zur Deckung seiner rückwärtigen Verbindungen Detachements nach rechts oder links ausschickt. Ihre Vernichtung kann wichtig sein, um größere Pläne zur Ausführung zu bringen. Will man solche Detachements<190> überfallen, so muß es zweifellos bei Nacht geschehen. Dabei ist folgendes zu beachten:
Nicht in zu viel Kolonnen marschieren, da sonst Verwirrung entstünde. Vor jeder Kolonne nur etwa 20 Husaren herreiten lassen, lediglich zum Aufklären. Unterwegs das tiefste Schweigen wahren. Sobald man auf die vorgeschobenen leichten Truppen stößt, alles überrennen, sogar schneller als gewöhnlich marschieren, um rasch auf das Gros zu stoßen, das man vernichten will. In solchen Momenten muß man lediglich der Kühnheit folgen, denn der Erfolg hängt von der Schnelligkeit der Ausführung ab, und die Aufgabe muß vollbracht sein, bevor die feindliche Armee dem Detachement zu Hilfe kommen kann. Mißlingt der Streich, so müßt Ihr Euch sofort nach einem Gehölz oder einem schwierigen Gelände zurückziehen, in dessen Schutz Ihr das Gros Eurer Armee wieder erreichen könnt. Bei solchen Überfällen muß man alles auf der Stelle vernichten, sich aber vor einer Verfolgung hüten; denn das geschlagene Korps darf Hilfe von der Hauptarmee erwarten, und man könnte durch allzu hitziges Nachsetzen alles verlieren, was man durch den Überfall auf das Detachement gewonnen hat.