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Schreiben des Königs an den Kabinettsminister von Podewils
(März 17411)

Podewils! Truchseß macht Fortschritte, Mardefeld geht seinen Weg, Chambrier verrichtet Wunder, Klinggräffen ist anbetungswürdig. Also, cara anima mia, non desperar! Raesfeld kriecht wie eine Schnecke, der dänische Finck juckt sich, der sächsische Finck hat mit Contrebande zu tun2. Aber werden wir dieser Schwierigkeiten Herr, und wir werden triumphieren. Für den Faulen wächst kein Lorbeer, Frau Gloria reicht ihn nur dem, der sich rührt und Herz hat.

Beiläufig gesagt: zweimal bin ich den österreichischen Husaren entwischt3. Sollte mir das Unglück zustoßen, lebend gefangen zu werden, so gebiete ich Ihnen aufs strengste, und Sie haften mir mit Ihrem Kopf dafür, daß Sie sich während meiner Abwesenheit an keinen meiner Befehle kehren, daß Sie meinem Bruder4 ratend zur Seite stehen und daß ja der Staat für meine Befreiung nichts unternimmt, was unter seiner Würde ist. Im Gegenteil! Für diesen Fall ist es mein Wille und Befehl, daß mit entschiedenerem Nachdruck als je vorgegangen werde. König bin ich nur, wenn ich frei bin.


1 Das undatierte Schreiben trägt den Eingangsvermerk: 7. März 1741. Der König befand sich Anfang März in Schweidnitz.

2 Charakteristik der politischen Verhandlungen an den Höfen von London, Petersburg, Paris und München, im Haag, in Kopenhagen und Dresden.

3 Anspielung auf den Überfall bei Baumgarten am 27. Februar 1741 (vgl. Bd. II, S. 70).

4 Prinz August Wilhelm, der präsumptive Thronfolger.