<152>Ein kleiner, aber auserwählter Kreis,
Der harmlos unsrem Geist Erholung beut,
Geplauder, das die Fragen leicht berührt
Und doch zu tieferer Erkenntnis führt,
Bei dem man gern, doch nicht geräuschvoll lacht,
Wo nicht ein hingeworfnes Wort Dich reut,
Well giftige Zungen voller Niedertracht
Es anders deuten, als Du Dir gedacht.
Laß jenes Glück! Laß jenen falschen Schein!
Nur Langeweile hüllt es trügrisch ein;
Denn wo der Stumpfsinn waltet, lärmend, blöde,
Kein Glück gedeiht in solcher leeren Öde.
Des Irrtums leichter Spielball, sieht die Menge
Mit Neid der Großen gleißendes Gepränge.
Nur einmal sollte sie sich nah besehn
Die Feste, die ihr so den Kopf verdrehn,
Dies eitle Nichts — sie würd' uns Mitleid spenden.
Da heb' zum Himmel stehend ich den Blick
Und bete leise: Gütiges Geschick,
Laß nimmer schnöde Hoffart mich verblenden!
Vor eitlen Wünschen wahr' mein Dichten, Trachten,
Nie lehr' die wahren Freuden mich verachten,
Die Freuden, die nicht unsren Sinn betören,
Die Freuden, die uns aus dem Geist erblühn!
Und gnädig mögest du mein Flehn erhören:
Laß stets mein Herz für edle Freundschaft glühn!