<154>Weit strahlender und sprühender als er?
Wir haben ja den herrlichen Voltaire.
Wie könnten wir da länger
Uns nach dem alten Schwätzer sehnen!
Ach, seine Verse liest man nur mit Gähnen.
Sind wir geringer als die biedern Ahnen
In ihrer Einfalt, gotisch, grob und schlicht?
Da will man uns mit lautem Vorwurf mahnen,
Wir legten auf den Prunk zuviel Gewicht,
Wir hätten gar zu glänzende Paläste,
Wir feierten verschwenderische Feste,
All unsre Wünsche würden uns erfüllt,
Nur von Genüssen ließen wir uns treiben —
Mein lieber Fouque, wer uns also schilt,
Der ist ein Narr und wird es bleiben.
Man hat die Helden aus vergangnen Jahren
Gepriesen, weil sie arm und einfach waren,
Doch daß wir reich sind, läßt man uns entgelten;
O, nur ein Dummkopf kann so töricht schelten.
So redet nur ein kleiner Geist
Aus einer neidbewegten Seele
Und wähnt noch, daß er uns mit Güte speist,
Wenn er uns predigt, was uns fehle.
Solange diese alte Welt sich dreht,
Läuft sie noch immer in den gleichen Gleisen.
Da sieht man rings der Torheit Majestät
Sich täglich immer alberner beweisen.
Sie wechselt stets, und jedesmal
Bereitet sie dem Hirn der Nörgler Qual.
Doch wenn man unsre heutigen Geschlechter
Vergleicht mit der berühmten Toten Zahl,
Sind wir nicht besser und nicht schlechter.
Ich kann in meinem Zorn nicht länger schweigen,
So will ich den gestrengen Herren zeigen,
Wie unsre schönen Künste uns bekehrt,
Nicht mehr nach blutigen Trophän zu trachten.