<173>Fern der dummen Modeplage
Endlos langer Prunkgelage,
Steif, nach Vorschrift und langweilig:
Stumpfsinn gähnt da, Überdruß
Zum Verschwenderüberfluß
Unsrer Midasse von heute;
Und was alles da für Leute
Blind zuhauf der Zufall lehrt!
Frostig lächeln sie, verzerrt,
Ob des Zwanges still ergrimmt,
Der, was nie zusammenstimmt,
Dorten zur Gemeinschaft bindet,
Peinlich nur und unbequem!
Seht Ihr, nichts von alledem
Ihr in meinem Hause findet!
Mittags ladet unser Tisch zu bescheidenen Genüssen —
Just, daß man befriedigt sei:
Kein Zuviel, noch Schlemmerei —
Die mit wertvollen Gesprächen weidlich wir zu würzen wissen.
Wie das sprudelt, wie das schäumet! Funkelhelle Geistesblitze —
Manchmal macht man auch auf Kosten fremder Dummheit seine Witze.
Mehr denn so ein Schlemmerftaß
Eurer Herrn Apiciusse,
Eurer Helden im Genusse,
Gilt ein Wort von Geist und Anmut, gilt bei uns ein kecker Spaß!
Niemals spielt bei uns die Falschheit ihre niederträcht'gen Szenen,
Noch verstellter Haß, den keine Macht der Erde kann versöhnen:
Wie das sich verrenkt, sich windet, Brust an Brust bewegt sich drückt,
Süße Iudasworte stammelt und beinahe dran erstickt!
Dort ist auch kein Platz für jene, die, ins eigne Ich verliebt,
Es mit glühnden Farben malen,
Von sich selbst, dem Ausbund prahlen
Alles Tücht'gen, was es gibt;
Ihr Geschwätz ohn' Unterlaß
Ist nichts als ein Spiegelglas,
Davor sie in Andacht stehn,
Männchen machen und sich drehn.
Das Getu' und das Gespreize zierlich zimperlicher Herrn,
Hochbetitelter Hanswürste, die verschämt tun und sich sperrn,