<174>Die um nichts viel Motte machen
Und im Chorus gerne lachen —
Alldergleichen bleibt uns fern.
Dort, der Himmel sei gepriesen,
Sind wir auch verschont von diesen
Tröpfen, die mit ihren modischen
Metaphysischen, methodischen
Abhandlungen und Beweisen
Die erstaunte Welt bereisen —
All das Eselzeug auf us
Nach selbsteignem Taufbeschluß.
Bei uns gibt's kein hämisch grinsend, lieblos scharfes Besserwissen,
Keine Argusse mit gift'gen Krallen oder Raubtierbissen,
Keinen, der mit Höllenwässern seine Schmähschrift noch versetzt,
Und so sind wir auch zuletzt
Frei von jenen Schwätzern allen,
Leidigen Schmarotzerseelen,
Die die liebe Zeit uns stehlen
Und uns auf die Nerven fallen.
Diese stille Einsamkeit
Ist mir Bollwerk, Wehr und Turm
Wider jeden Stoß und Sturm
Dieser wildbewegten Zeit,
Unrast, Wirrsal, Not und Streit;
Wider alles, drein so gern
Uns die Menge möchte zerrn,
Uns, die Weisen, die dem Wissen, die den Künsten sich geweiht.
Ach, d'Argens, besieht man's recht,
Ist das menschliche Geschlecht
Nichts als gierig, dumm und schlecht!
Glücklich, wer abseits vom Wege sich ein Heiligtum gebaut,
Zuschaut, wie zu seinen Füßen Sturm und Wetter grollt und braut;
Wüste Trümmer sieht er treiben drunten in dem Klippenmeer,
Und er nickt: es ist nicht anders, seelenloses Ungefähr
Treibt sein Spiel mit eurer Ehrsucht! Seht, nun deckt den weiten Strand
Trümmergraus so stolzen Hessens, das gar bald sein Ende fand!
Glücklich jeder Unbekannte, ja, gesegnet tausendmal,
Der den Kopf sich klar behalten, der des Ruhmes Giftpokal
Von sich stieß, noch ungekostet, der sich zeitig noch besann,
Was an all dem Lorbeersegen der Geschichte ernstlich dran,