<203>„Hier sind Ordnung und Friede zu Haus,
„Hier ist kein Ort für Umsturz und Ränke;
„Hier wünsch' ich selber, so wie ich mir's denke,
„Meiner Menschen Geschick zu gestalten.
„Ihr aber habt den Mund zu halten!
„Ich gebiete Ruhe dem frechen Geschwärm,
„Das wie Hornissen, mit dumpfem Gelärm,
„Auftührerisch und wild,
„Hier alle Lüfte füllt.“
Sprach's, und die Blicke zu Boden gesenkt,
Die Knie geknickt,
Die Nacken gebückt,
Die Finger im Krampf ineinander verschränkt,
Standen die Heiligen mit Demutblick,
Verfluchten im stillen ihr Ohnmachtsgeschick.
Grabesstill war es, man konnte fragen:
Haben sie denn die Sprache verloren?
Ist ihr Redesprudel denn festgefroren?
Sind sie verwunschen? Totgeschlagen?
Doch da nun allem sein Ziel gesetzt,
So atmete man
Auch von der lähmenden Angst zuletzt
Noch einmal auf, da sank der Bann,
Und das Bächlein rann,
Und mit frischer Kraft ward drauflosgeschwätzt.
Und schon trat Meister Borromäus vor:
„Mein hoher Herr, nun gönnt ein gnädig Ohr
„Dem Wort, das einer der Unsterblichen
„Vom Weltlauf drunten, dem verderblichen,
„Gehorsamst hier vor Eurem Throne wagt.
„So sei's denn grab heraus gesagt:
„Das östreich'sche Heer
„Und was noch mehr:
„Meines Namens Ruhm,
„Meine Heiligenehre,
„Mein Dienst mit allem Dran und Drum,
„Meine Kapellen, Altäre —
„Das alles geht in Rauch und Schutt