<219>Und an ein Lärmen und Prahlen geht's:
„Ja, unser Franquini, ja, der versteht's!“
Darget, ohne Hemd und Unterjacke,
Ein Hauptspaß ist er dem ruppigen Packe:
„Haha, du kamst in die richtigen Hände!
„Laß dich mal anschaun: hast du am Ende
„Irgendwo noch einen Louisdor?
„Raus damit, Freundchen! Uns machst du nichts vor!“
Der arme Darget war ganz kleinlaut, ganz stumm;
Die geschundenen Füße, sie taten ihm weh!
Ach, alle Glieder zog's ihm krumm!
Sein Dulderblick suchte die Himmelshöh'
Und klagte: „Erbarmen! Ich bitt' euch drum!“
Franquini verscheucht sie mit der Bemerkung:
„Es ist mein Gefangner, das seht ihr doch!
„Nehmt ihn hinein in mein Felsenloch,
„Verpflegt ihn und gebt ihm 'ne Herzensstärkung.“
Sie taten schleunigst befohlenermaßen,
Denn der Franquini ließ nicht mit sich spaßen.
Und zwei Panduren, Kerle wie Hünen,
Mit väterlichen Biedermienen,
Die führten den Gast in die Tiefe hinein;
Denkt euch einen Felsenschacht,
Dessen geheimnisvolle Nacht
Noch nie gelichtet ein Tagesschein!
Man sah die Hand vor Augen kaum;
Und schon umwölbt unsern tappenden Mann
Ein düstrer Riesenkuppelraum,
Zwei Grubenlichter zittern voran,
Er geht hinterher halb wie im Traum.
Nun eine Grotte, und sie sind da.
Und sieh, schon ist auch Franquini nah!
„Nun wascht ihn, er hat's nötig!“
Da eilen diensterbötig
Beeimert herbei
Diebsweiber zwei.