<236>„Nun Knie gegen Knie,
„Faust wider Faust,
„Und Streich auf Streich,
„Das hagelt und saust,
„Und also prügl' ich ihn windelweich;
„Er blutet und fällt und schlägt sich dabei
„Vor der Stirn eine Brausche wie'n Hühnerei.
„Na, denk ich, der sieht nicht wieder auf —
„Da rennt auch schon das Volk zuhauf
„Mit fuchtelnden Armen und Zetergeschrei;
„Ich sah, daß es Zeit zu verschwinden sei,
„Und reiste ab noch die Nacht darauf.
„Zu Schiffe kam ich in Portugal an.
„Hier sah ich staunend des Königs Johann1
„Klösterlich Schloß.
„Der König der seltenen Ehre genoß
„Ms der Kirche allerergebenster Sohn
„Messe zu lesen in eigner Person.
„Worauf ich mir ein Kloster beschaute,
„Ein Riesending, das er sich erbaute.
„Dafür suchte er Kapuziner;
„Für diese jedenfalls schien er
„Ein äußerst warmes Herz zu haben;
„Sind ja wohl auch ganz brave Knaben
„Und aller Ehren wert.
„Mich hat man da mit dem Antrag beehrt:
„Wie wär's denn, wenn Sie sich aufnehmen ließen?
„Wehrt' mich dagegen mit Händen und Füßen:
„Einkasteln! Mich! — Doch so wird's gemacht!
„Hat man doch einfach, die gähnende Leere
„Dieses verdammten Klosters zu füllen,
„Leute gewaltsam hereingebracht:
„Hundert Mann aus des Königs Heere,
„Die Mönche geworden sind wider Willen.
„Mir wurde doch ängstlich, muß ich gestehn,
„Es möcht mir am Ende auch so gehn.
„Ich floh und war der Gefahr entronnen,
„Als ich glücklich die Grenze von Spanien gewonnen.
1 König Johann V. (vgl. Bd. II, S. 27).