<264>„Euch rappelt's wohl!“ so schreit der Prinz;
„Denn wahrscheinlich find's
„Nur einige Herden
„Von friedlichen Hammeln,
„Über denen sich Staubwolken sammeln:
„Das gleicht dann von ferne Menschen und Pferden.“
Nein, nein! Sie beschwören's und bleiben dabei,
Daß es die Streitmacht der Preußen sei.
„Auf! Auf drum, mein Prinz!“ Sie drängen, sie schrein.
Und Franqumi? Dem fällt vom Herzen ew Stein:
Er war zu Ende mit seinem Zauberlatein.
Das Kleeblatt eilt davon in stürmischem Lauf.
Wie reißt da Karlchen die Augen auf,
Als er sieht, wie der Feinde Scharen
Gegen das Lager im Anmarsch waren.
Ihm war's, als sähe er vier riesige Schlangen
Sich näher wälzen, die Gefilde decken;
Von ihren glanzgeschuppten Rücken sprangen
Buntfarbige Lichter, und er sah mit Bangen,
Wie sie sich mächtig in die Breite recken.
Aus ihren Massen dringt ein dumpfes Dröhnen
Von Waffen und von Rossen, und es tönen
Hell die Kommandorufe, Trommeln, Zinken.
Im Staub verfinstert sich der Sonne Blinken.
Ausdauer, Kühnheit, Manneskraft und Mut
Führen das Heer zum Streite;
Entsetzen, Schrecken und der Durst nach Blut
Sind sein finsteres Geleite.
Wer könnte indessen beschreiben, o Himmel!
Im Österreicherlager das Getümmel?!
Man sattelt sein Pferd,
Man gürtet sein Schwert,
Man ergreift sein Gewehr;
Den Helm, den Küraß her!
Wer feige, wer tapfer, noch kann man's nicht sagen;
Noch sieht man keinem etwas an:
Den schwachen und den harten Mann
Sieht man dieselbe Miene tragen.