<274>So schied Fürst Waldeck ohne Wanken
Mit rachedrohenden Gedanken.
Jetzt setzt sich Saint-Ignon in Trab;
Und tatenfroh
Löst Freund Chasot
Den Rothenburger ab.
Der Österreicher gebarte sich
Gar fürchterlich;
Chasot trabt zu,
Sieht seinen Mann
In guter Ruh'
Sich staunend an,
Setzt im Sattel zurecht sich,
Zieht vom Leder bedächtig.
Drauf Saint-Ignon: „Gleich bist du hin,
„Bete schnell noch zu deinem Calvin.“ —
„Und du befiehl deine Seele,“ versetzte
Der Ritter Chasot, „der Jungfrau Marie!
„Mich dünkt, es schlug deiner Stunden letzte.“
Nach diesen Trutzreden fielen sie
Einander an. Doch ist da zu melden:
Sehr verschieden waren die Helden;
Während Saint-Ignon nur ein Maulheld war,
Der gern aus dem Weg ging der Gefahr,
Wollt's dem Chasot am besten behagen
Bei heißen Kämpfen und wildem Jagen.
Schon sitzt er dem Feind im Genick, und jetzt
Hat er ihm eins von hinten versetzt,
Daß dem das Schwert
Durch den Nacken fährt.
Er stürzt herab mit wuchtigem Dröhnen,
Und mit verröchelndem Stöhnen
Er sterbend am Boden liegt,
Sein letzter Atem verstiegt.
Jetzt aber hat Luther wieder mit Macht
Die preußische Reiterfurie entfacht,
Er führt sie stracks auf die östreichschen Reih,