<276>Von Bataillon wider Bataillon!
Nachtschwarz stiegen die Rauchwolken schon,
Die, zu mehren die Schrecken der Schlacht,
Des Tages Helle verdunkeln wollten;
Grell durch den Qualm, den Dunst, die Nacht
Flammten die Salven im Peloton.
Das Blei, dem Feuerschlund entflohn,
Es kennt kein Ansehn der Person:
Da fielen zwei edle Markgrafen gut
Aus erlauchtem Fürstenblut1
Du, Wilhelm, jedem Preußen teuer!
De Rège,2 Varenne,3 du Getreuer!
Da auf dem Felde seht
Die Helden hingemäht!
Wie Blumen, bunt von tausend Farben,
Die, eh' der Lenz, der sie gebar,
Gegangen war,
Im Gluthauch einer Stunde starben.
In diesem Ringen ungeheuer
Verdoppeln die Preußen ihr rasendes Feuer:
Geschossen, geladen — geladen, geschossen!
Das geht wie der Teufel, unverdrossen;
Der schwarze Ätna, an Gluten reich,
Die stammende Hölle kommt dem nicht gleich.
Viel Feinde fielen. Im Feuerschein
Aufleuchteten ihre Rotten und Reihn.
Von Entsetzen verzerrt sind ihre Mienen,
Gar mancher Schütze ist unter ihnen,
Der schießt vor lauter Angst in die Luft.
Ist da so ein Böhnlein ins Blaue gepufft.
Beschrieb einen Bogen
Und ist in den Eichbaum geflogen,
Wo das tückische Ding
In Genovevas Ferse ging.


1 Die Markgrafen Friedlich und Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. Vgl. S. 75.

2 Major Gabriel Gideon d'Azemar de Rege wurde bei Ottmachau am 9. Januar 1741 tödlich verwundet.

3 Oberst Marquis Friedrich Wilhelm Varenne war am II. Februar 1744 am Fieber in Prag gestorben.