<86>Und Müh und Sorgen überreich verschwendet,
Damit das flatterhafte Volk ihn liebt
Und staunend seine Augen auf ihn wendet?!
Ja, dieses Volk, das stets voll Irrtum ist
Und das so falsch den Ruhm der Toten mißt!
O Ruhm, o Wahn, hör' auf, uns zu verführen!
Nur Tugendliebe soll allein uns rühren.
Ich laß mich ganz von meinem Herzen lenken,
Erborgten Lorbeer soll man mir nicht schenken.
Soll ich denn von der Laune blinder Massen
Mir Namen und Verdienst bestimmen lassen?
Hab' ich die Tugend für ihr Lob geliebt?
Ob ruhmbedeckt, mit Tadel nur beladen —
Ich lache ob des Weihrauchs, der zerstiebt,
Und ob des Ruhms von Volkesgnaden.