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Noch während die letzten Lieferungen der ersten Auflage gedruckt wurden, also 1842, korrespondierte Weber mit Menzel wegen der Vorbereitungen zu einer zweiten Auflage, woraus erhellt, daß für einen raschen Verkauf der ersten Auflage der anfängliche Absatz Aussicht machte. Diese Aussicht konnte niemand willkommener sein als Menzel selbst; denn so durfte er hoffen, die bösesten Schnitzer rasch aus dem Illustrationsapparat verschwinden lassen zu können. Da der Verleger nicht geneigt war, mehr als das Notwendigste an Ersatzstöcken zu bewilligen, beschränkte sich Menzel auf zwölf Holzstöcke, die er ganz neu zeichnete; sie sollten an Stelle mißratener Illustrationen der ersten Auflage einrücken. Keiner dieser zwölf Holzstöcke ist zur Verwendung gelangt, wie wir später sehen werden; wir wissen nicht einmal, welche Stöcke es gewesen sind, die in ihrer noch immer vorhandenen Gestalt Menzels höchstes Mißfallen erregt haben.

Dann sollte aber das Buch (wie ich vermuten möchte auf Anregung des Verlegers; denn die Zutat widerspricht den sonstigen Illustrationsabsichten des Buches) auch einen neuen Reiz bekommen, eine Vermehrung, ein Supplement. Hierfür bestimmte Menzel die sechs Feldherrenstatuen, die damals auf dem Berliner Wilhelmsplatze standen, ferner die Friedrichstatue von Rauch und des weiteren neun architektonische Prospekte, die unter Friedrich errichtet wurden. Alle diese Objekte wollte Menzel nach der Natur zeichnen und dann auf den Stock in die Sprache des Holzschnittes übertragen. Das Ganze war bestimmt, der zweiten Auflage als Anhang beigegeben zu werden, und dieser Anhang sollte auch für die Besitzer der ersten Auflage als einzeln käufliches Supplement abgegeben werden. Vermutlich wurde diese Menzelsche Liste vom Verleger etwas beschnitten, so daß man sich schließlich einigte auf die sechs Heldenstatuen und auf sieben Prospekte der Prachtbaue, die Friedrich in Berlin und Potsdam hat errichten lassen. Fortgefallen ist also die Friedrichstatue von Rauch und in Menzels Architekturen-Liste die Akademie der Künste und das Invalidenhaus. Das bedeutendste Friderizianische Bauwerk, das Berliner Opernhaus, war ja im Kugler bereits auf Seite 201 abgebildet.

Noch 1842 macht sich Menzel ans Werk und liefert selbigen Jahres