<165>wieder dorthin kam und sah, daß der Heilige sein Gesicht nach Schlesien kehrte, bemerkte er lächelnd, daß das nicht recht sei, der heilige Nepomuk müsse auf das Land schauen, das ihm eigentlich gebühre. Die Statue ward darauf umgewandt, so daß sie das Gesicht nach Böhmen kehrte. — Ebenso wurden die Befestigungen von Glogau und Brieg verstärkt. Die Stadt Kosel in Oberschlesien, bis dahin unbefestigt, wurde gleichfalls mit starken Werken versehen und die Grenze gegen Österreich hiedurch um so mehr gesichert.
Mit nicht geringerem Eifer wurde an der Vermehrung und an der vollkommenen Durchbildung des Heeres gearbeitet; der erste Krieg hatte den Gesichtskreis erweitert und die noch mangelhaften Punkte kennen gelehrt. Friedrich begann die Reiterei, die unter dem vorigen Könige vernachlässigt worden war, aus einer wenig brauchbaren Truppengattung zu einer der furchtbarsten umzuschaffen. Aber auch für den inneren Wohlstand seiner Staaten war Friedrich unablässig bemüht. Er traf neue Einrichtungen, um Manufakturen und Handel zu bedeutenderer Höhe zu erheben; Elbe und Oder wurden durch einen Kanalbau verbunden. Die Akademie der Wissenschaften trat neuverjüngt ins Leben und hielt ihre erste Versammlung im königlichen Schlosse zu Berlin; ausgesetzte Preise dienten dazu, die Männer der Wissenschaft zu höherem Wetteifer aufzumuntern.
Dabei ward endlich auch der Glanz und die Freude des Lebens nicht vergessen. Das königliche Schloß zu Charlottenburg wurde durch den Anbau eines prächtigen