<166>Flügels, unter Knobelsdorffs Leitung, um ein Bedeutendes erweitert. Zum würdigen Schmuck dieses Schlosses wurde die berühmte Antikensammlung verwandt, welche Friedrich im Jahre 1742 aus dem Nachlaß des Kardinals Polignac kaufte. Berlin erhielt an dem Opernhause, welches ebenfalls von Knobelsdorff erbaut und schon im Dezember 1742 eröffnet wurde, eine seiner vorzüglichsten Zierden. Die Besuche fremder Fürsten gaben Gelegenheit zur Entfaltung der reichsten königlichen Pracht. Friedrich aber fand, trotz seiner vielseitigen Beschäftigung, Muße genug, den ersten Teil der Geschichte seiner Zeit, welcher die Geschichte des Ersten schlesischen Krieges enthält, zu schreiben und sich darin den Historikern des klassischen Altertums, den steten Begleitern seiner Muße, würdig an die Seite zu stellen. Daneben entstanden mancherlei poetische Arbeiten. Für die Hochzeit seines Freundes Keyserling, im November 1742, dichtete Friedrich eine Komödie in drei Akten: die Schule der Welt. Den höchsten poetischen Genuß aber brachte wiederum Voltaire, der sich im Jahre 1743 zum Besuche einfand.
Über diesen Besuch des französischen Dichters berichtete der in Berlin anwesende englische Gesandte seinem Hofe, wenig erbaut, folgendes: « Herr Voltaire ist hier wieder angekommen und stets in der Gesellschaft des Königs, welcher entschlossen scheint, ihm Stoff zu einem Gedichte über die Vergnügungen Berlins zu geben. Man spricht hier von nichts als von Voltaire: er liest den Königinnen und Prinzessinnen seine Trauerspiele vor, bis sie weinen, und überbietet den König in Satiren und übermütigen Einfällen. Niemand gilt hier für gebildet, der nicht dieses Dichters Werke im Kopfe oder in der Tasche hat, oder in Reimen spricht. »