<211>an den König nach Potsdam zu schicken. Dort angekommen, hatten sie mehrere Wochen zu warten, ehe sie vorgelassen wurden. Als sie endlich zur Audienz gelangten, verwies sie Friedrich wegen dieser Angelegenheit an seinen Gesandten in Wien und bat sie, ihn gleichzeitig ihren Kollegen, den dortigen Bücherrevisionskommissarien, zu empfehlen. Sie gingen also unverrichteter Sache nach Breslau zurück, und man sah sich genötigt, eine neue Deputation nach Wien zu schicken. Der Gesandte bedauerte, daß er ebenfalls ihnen nicht Aufklärung geben könne; doch sei ein junger Mann am Orte, dem hätten die Jesuiten von Wien einen Kasten mit Büchern weggenommen. Jetzt wußten die Abgeordneten, was sie zu tun hatten; es verging kaum eine Stunde, und Hedhessi war im Besitz seiner sämtlichen Bücher. Ehe die Abgeordneten aber Wien verließen, hatten sie vorher auch noch die Gasthofsrechnung des Kandidaten zu bezahlen. Nun eilten sie wieder zurück nach Potsdam; der König empfing sie sehr gnädig und gab ihnen einen Kabinettsbefehl zur Wiedereröffnung ihrer Bibliothek. Der Pater Rektor aber empfing von Friedrich ein besondres Schreiben, des Inhalts, daß, wenn Hedhessi, oder die Seinen, oder überhaupt die Reformierten in Ungarn wegen dieser Sache beleidigt werden würden und wenn der Kandidat nicht die beste Pfarre in Ungarn erhalte, das Jesuitercollegium zu Breslau dafür einstehen müsse. Es geschah jedoch alles nach des Königs Wunsch. —
Durch die Ausführung großartiger Bauten sorgte Friedrich fort und fort für den würdigen Schmuck seiner Residenzen. Aber er hatte dabei nicht bloß den Ein-