« <503>Hüftweh und bald ein eintägiges Fieber auf Kosten meines Daseins, und sie bereiten mich vor, das abgenutzte Futteral meiner Seele zu verlassen. » — Unausgesetzt aber erfüllte er alle, auch die beschwerlichsten Pflichten seines königlichen Amtes, ebenso, wie er dieselben seit dem Antritt seiner Regierung übernommen. Nicht bloß die täglichen Geschäfte seines Kabinetts und die tägliche Soldatenschau, auch die Reisen in die Provinzen und die Abhaltung der militärischen Revuen litten keine Unterbrechung. Noch im August 1785 hatte er, bei der schlesischen Revue, sechs Stunden lang in einem kalten und heftigen Regen zu Pferde gesessen und alles Ungemach der Witterung ruhig ertragen. Nur eine schnell vorübergehende Unpäßlichkeit war die Folge davon gewesen.
Mit dem Herbste desselben Jahres trat ein ernstlicher und anhaltender Krankheitszustand ein; bald äußerten sich die bedrohlichen Vorboten der Wassersucht. Aber, wie beängstigend und quälend auch diese Leiden waren, doch litt die ganze Regententätigkeit des großen Königs keine Unterbrechung. Alle Kabinettsgeschäfte wurden abgemacht, wie in den Tagen rüstiger Gesundheit. Wie Friedrich in dem letzten Jahre den deutschen Fürstenbund zustande gebracht, den denkwürdigen Vertrag mit Nordamerika abgeschlossen hatte, so sorgte er unermüdet auch für das Innere seines Reiches. Er wollte auch hier sein Werk getreu abschließen. Alle entworfenen und beschlossenen Unternehmungen zur Landeswohlfahrt wurden ausgeführt und vollendet. Drei Millionen Taler waren für diese Zwecke bestimmt. Und da im vorigen Frühjahr die Niederungen in den Ostseeprovinzen durch große Überschwemmungen gelitten hatten, so wurden unverzüglich die nötigen Anstalten zur Wiederherstellung der