<XXIII>in welcher wir die merkwürdigen Aeusserungen, als ein Seitenstück zu Friedrichs pädagogischen Schrillen im neunten Bande unserer Ausgabe,a und zum Zeugnisse, wie weit sein Gesichtskreis auf dem Gebiete der Erziehung und des Jugend-Unterrichts gegangen, nach der in dem Königlichen Geheimen Staats- und Cabinets-Archive aufbewahrten Urschrift wieder abdrucken lassen. Friedrich Nicolai hat diese Cabinets-Ordre in den Anekdoten von König Friedrich II., Heft V., S. 33-40, im Jahre 1791, zuerst bekannt gemacht.
II. FRIEDRICHS REDE AN SEINE GENERALE UND STABS- OFFICIERE VOR DER SCHLACHT BEI LEUTHEN. (Gehalten in Parchwitz, den 3. December 1757.)
Friedrich hat von seinen Reden nur eine einzige aufbewahrt; das ist die Rede an die Officiere der Berliner Garnison bei dem Ausmarsche zum ersten Schlesischen Kriege, am 24. November 1740, welche man in seinen historischen Werken findet.b Seine anderen noch vorhandenen Redenc sind durch Ueberlieferung der Zeitgenossen erhalten. Unter diesen dürfte die von uns aufgenommene, vor der Schlacht bei Leuthen gehaltene bei weitem die wichtigste und zuverlässigste sein. Leider hat Friedrich selbst diese merkwürdige Rede nicht aufbewahrt; an der geeigneten Stelle in seinen Werken (Band IV., S. 183 und 184 unserer Ausgabe) sagt er nur : « L'armée qui repassa l'Oder à Glogau, ne put joindre les troupes du Roi que le 2 de decembre (à Parchwitz); cette armée était découragée et dans l'accablement d'une défaite recente. On prit les offciers par le point d'honneur; on leur rappela le Souvenir de leurs anciens exploits. » - « Quelque peu de repos refit le soldat, et l'armée se trouva disposée à laver, aussitôt que l'occasion s'en présenterait, l'affront quelle avait reçu le 22. Le Roi chercha »
a Siehe Band IX., S. 1, 39, 87, 115 und 131, die Abhandlungen Nr. I., III., VII, IX. und X.; siehe auch Band VII, S. 103, die Abhandlung De la littérature allemande, welche mit der Lettre sur l'éducation, Band IX., S. 131-147 zum Theil verwandten Inhalts ist; endlich Band XXIV., S. 642, 644, 658-660.
b Siehe Band II., S. 65 und 66.
c Siehe Friedrich der Grosse als Schriftsteller, von J. D. E. Preuss, S. 300 und 301, und York's Leben, von Droysen, Berlin, 1851, Band I., S. 17 und 18 (Neue Auflage von 1854, Band I., S. 15).