<151>Doctor darzu, die Mittel so einzurichten, dass was das eine helfen soll, das andere nicht schadet. Es thut mir leid, dass man Dir nicht gleich helfen kann; allein wie hast Du nicht mit Deinem Körper Haus gehalten! Allerhand Medicin, die meisten schädlich, eingenommen; alle acht Tage andere Doctors, zuletzt den Duvergé, der die Karre gar in Dreck geschoben, also dass mich noch wundert, dass Du am Leben bist. Ohnmögliche Dinge muss man nicht prätendiren; also ist hier nichts anders zu thun, wenn man der Vernunft folgen will, als das Geblüte zu versüssen, der Materie ihren Lauf zu lassen, keine treibende Mittel zu nehmen, dem Fieber zu widerstehen, die Hämorrhoiden, wann sie kommen, zu adouciren und auf solche Weise das Frühjahr zu gewinnen, dar dann mit Brunnen und Kräutern vielen übeln Umständen kann abgeholfen werden; aber dass man Dich achtzehn Jahre alt machen soll, das gehet nicht an. Ich schreibe Dir die pure Wahrheit; ich wollte wünschen, dass Deine Umstände besser wären, allein nun muss man sie vorlieb nehmen, wie sie sind, und nur denken, das Uebel, was man kann, zu verhindern. Ich meins gewiss gut mit Dir, und wann ich einen Menschen finden könnte, der wirklich im Stande Dir zu helfen wäre, so wollte ich ihn von Japan kommen lassen; allein einem jeden, der Dir was vorsagt, leichtsinnig zu glauben, das ist gar zu gefährlich und bin ich Dir zu gut, um Dir das zu rathen. Gott bewahre Dich.
36. AN DENSELBEN.
Wenn ein Mittel in der Welt wäre Dir in zwei Minuten zu helfen, so wollte ich es kaufen, es möchte auch so theuer sein, wie es immer wollte; allein, mein lieber Fredersdorf, Du hast dreissig Doctors probiret, sie haben Dich eher verschlimmert, als Deinen Zustand verbessert. Es wundert mich nicht, dass Dir die Krankheit überdrüssig ist; wenn es von mir dependirte, so