51. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.
Cüstrin, den 9. Februar 1732.
Allergnädigster König und Vater,
Gestern haben mir die Doctors zum ersten Male erlaubet auszugehen, und heute bin auf der Kammer wieder gewesen; auch habe ich dem Ober-Directorio geantwortet; und in dem hat mich der Amtmann Krüger zu Crossen fälschlich berichtet, dass der von Knobelsdorff sein Gut Cunow für sechs tausend Thaler verkaufen wollte, da doch dieses Gut vier hundert fünfzig Thaler trägt, und also, à fünf Procent, neun tausend Thaler werth ist; er aber fordert gar zehn tausend Thaler dafür. Nun weiss ich nicht, ob man mit ihm eins werden könnte oder nicht. Uebrigens fällt der Schluss meiner Antwort dahin aus, dass ungefähr mit drei Morgen von dem Bruch künftiges Jahr oder Herbst die Probe sollte gemacht werden; und woferne alsdann Profit darbei ist, und das Land gut trägt, so kann man nachgehends meinem Plan folgen und das ganze Bruch urbar machen.
Hier ist eine Glashütte dicht bei Massin, und wo ich nur ichtens kann, so werde den Anschlag davon verfertigen, und glaube gewiss, dass ein considerables Plus dabei herauskommen wird.
Nun wollte mich gerne etwas wieder an die Luft gewöhnen und werde etwas ausfahren; übrigens werde stets mit einem blinden Gehorsam und ewiger Treue, mit allem unterthänigen Respect verbleiben, u. s. w.