<XXXII>noch vorhandenen Redenc sind durch Ueberlieferung der Zeitgenossen erhalten. Unter diesen dürfte die von uns aufgenommene, vor der Schlacht bei Leuthen gehaltene bei weitem die wichtigste und zuverlässigste sein. Leider hat Friedrich selbst diese merkwürdige Rede nicht aufbewahrt; an der geeigneten Stelle in seinen Werken (Band IV., S. 183 und 184 unserer Ausgabe) sagt er nur : « L'armée qui repassa l'Oder à Glogau, ne put joindre les troupes du Roi que le 2 de decembre (à Parchwitz); cette armée était découragée et dans l'accablement d'une défaite recente. On prit les offciers par le point d'honneur; on leur rappela le Souvenir de leurs anciens exploits. » - « Quelque peu de repos refit le soldat, et l'armée se trouva disposée à laver, aussitôt que l'occasion s'en présenterait, l'affront quelle avait reçu le 22. Le Roi chercha cette occasion, et bientôt elle se trouva. - Il avança le 4 à Neumarkt. » Ehe der König aber aus dem Lager bei Parchwitz aufbrach, sprach er, am 3. December 1787, in eben so bedenklichem Augenblicke wie Caesar in Vesontioa und Jean de La Valette nach dem Verluste des Forts Sant' Elmo,a zu seinen Generalen und Stabs-Officieren. Tempelhoff war der Erste, welcher im Jahre 1783, also noch bei Lebzeiten des Königs, in seiner Uebersetzung der Geschichte des siebenjährigen Krieges vom General Lloyd, die Hauptgedanken dieser Rede, erzählungsweise, mittheilte.b Dann gaben die Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben Friedrichs des Zweiten,c und die Briefe eines alten Preussischen Officiers, verschiedene Charakterzüge Friedrichs des Einzigen betreffend,d ganze Abfassungen derselben, nach verschiedenen ungenannten Quellen. Aus Tempelhoff und den Anekdoten und Charak-
c Siehe Friedrich der Grosse als Schriftsteller, von J. D. E. Preuss, S. 300 und 301, und York's Leben, von Droysen, Berlin, 1851, Band I., S. 17 und 18 (Neue Auflage von 1854, Band I., S. 15).
a J. Caesar De bello gallico, lib. I., cap. 40, und Vertot Histoire des chevaliers de Malte, nouvelle édition, Paris, 1761, Band V., S. 2 und 3. (Die erste Ausgabe dieses Vertotschen Werks ist vom Jahre 1726.)
b Band I., S. 323 der ersten Ausgabe; S. 283 und 284 der Ausgabe vom Jahre 1794. Georg Friedrich Tempelhoff, seit 1757 Artillerist in der preussischen Armee, wurde erst nach der Schlacht bei Hochkirch Officier.
c Berlin, bei Unger, Dritte Auflage, 1787, S. 28-31. Daraus ist die Rede übergegangen in die Charakteristik Friedrichs des Zweiten, Königs von Preussen (herausgegeben von Dr. Ch. G. D. Stein), Berlin, bei Unger, 1798, Theil III., S. 37-39.
d Hohenzollern, 1790, S. 54 und 55. Als Verfasser dieser Briefe wird der Kurhessische Major Rudolph Wilhelm von Kaltenborn genannt.