23. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.
Wusterhausen, den 11. September 1731.
Mein lieber Sohn,
Ich habe aus Eurem Schreiben vom 8. dieses Monats ersehen, dass Ihr seid in dem Amte Carzig gewesen, und wie Ihr in Vorschlag bringet, dass in diesem Amte an dem Orte, wo vor einigen Jahren die Heide abgebrannt, ein Vorwerk angelegt werden könne. Nun ist Mir lieb, dass Ihr auf dergleichen Vorschläge kommet, und suchet, wo einige Verbesserungen zu machen; es wird aber vor allen Dingen nöthig sein zu examiniren, ob daselbst Wiesewachs vorhanden, oder ob dergleichen durch Rodung noch zu machen; dannenhero wird nöthig sein, dass Ihr selbst nochmals dahin gehet und in Augenschein nehmet, auch zugleich untersuchet, ob daselbst schon Acker, so zu diesem neuen Vorwerk gelegt werden könne, oder ob derselbe erstlich von Neuem gemachet und ausgerissen werden müsse, und wie viel Acker und Wiesewachs zu diesem Vorwerk gelegt werden könne. Ihr müsset auch zugleich einen Landmesser mitnehmen, und solches überschlagen lassen, Euch auch genau erkundigen, wie das Land beschaffen, ob es nur Roggen tragen kann, oder ob es auch Gerstenland ist, und müsset Ihr Alles aus Eurem Kopfe thun, und es selbst überlegen, jedoch könnet Ihr wohl mit andern Leuten davon raisonniren. An Hutung wird es daselbst nicht fehlen, wenn nur Wiesewachs zu machen; und steht daselbst noch etwas zu roden und zu räumen, müsset Ihr ferner überlegen, ob nicht vor Winters noch etwas daran vorgenom<25>men, auch das Holz zu den Gebäuden in Zeiten angeschaffet werden könne, weil Ich dieses Vorwerk, wenn Ihr es für gut und nützlich findet, gerne anlegen lassen will, und wird Mir jederzeit besonders angenehm sein, wenn Ihr Euch dergestalt appliciren wollet, und werde Ich sodann bei aller Gelegenheit zeigen, dass Ich bin Euer getreuer Vater bis in den Tod, u. s. w.